Dolly malt jetzt Erotik
NÜRNBERG Dolly Buster ist noch immer der Inbegriff des Porno-Stars: In den 90ern erfreuten sich viele Männer an den Videos der Blondine mit dem charakteristischen Schmollmund. Seit sie den Job als Akteurin aufgab, produziert sie mit ihrem Mann Pornos – und pflegt seit 2006 ein altes Hobby, das ihr jetzt die erste Werkschau in der Galerie Kannegießer im Fürther Hotel „Pyramide“ einbrachte: Der Männertraum malt.
31 Bilder hängen dort, 3000 bis 7000 Euro teuer. Durch sie zieht sich ein roter Faden: Frauen, Erotik, sexy Posen. „Erotik gehört zum Leben dazu“, sagt die 41-Jährige. Obszön wird’s nie, auch wenn manche Bilder eindeutige Titel wie „Shaved“ – rasiert – tragen. Eines heißt „Tatjana“ und meint die Nürnbergerin Tatjana Gsell. „Ich wollte sie malen, das Bild gefiel mir aber nicht, ich übermalte es wieder. Nur ein Auge und eine Brust sind noch zu sehen.“
Auch in Pop-Art zu sehen: Promis wie Liz Taylor oder Michael Jackson. Den bildet sie auch als Jesus Christus am Kreuz ab, „weil den doch alle verraten haben, angefangen vom Vater bis hin zu seinem Arzt“. Über eine gesunde Portion Humor scheint sie auch zu verfügen: „Dollywood“ zeigt nicht nur Portraits von ihr in allen Lebensaltern, sondern auch das Klon-Schaf Dolly – noch eine Dolly, die Furore machte. „Und jeder denkt bei Dolly an mich.“ Stimmt. Und an Pornos. Um diese Verbindung zu streichen, wird sie noch viel malen müssen. sw
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