DLRG warnt: Vorsicht, dünnes Eis!

Die Kälte der letzten Nächte hat manche Seen schon stellenweise zufrieren lassen. Die DLRG warnt davor, die Flächen zu betreten.
von  AZ
Der Hopfensee nördlich von Füssen ist schon teilweise zugefroren. Betreten werden darf er aber nicht.
Der Hopfensee nördlich von Füssen ist schon teilweise zugefroren. Betreten werden darf er aber nicht. © picture alliance/dpa

Während Corona-Pandemie und Ferienzeit viele Menschen zum Ausflug in die Natur bewegen, mahnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat zur Vorsicht an zugefrorenen Seen. Der Frost habe in den vergangenen Nächten zwar viele Eisflächen entstehen lassen. Diese seien aber oft noch nicht tragfähig, teilt die DLRG mit.

Erst ab 15 Zentimetern Dicke trägt eine Eisfläche

Eine einfache Regel, um nicht einzubrechen, sei, Eisflächen auf Gewässern überhaupt nicht zu betreten. Denn Seen müssen mindestens eine 15 Zentimeter dicke Eisfläche bilden, damit das Eis betreten werden kann. Es ist daher wichtig, erst viele Tage mit starkem Nachtfrost abzuwarten, bevor man eine Eisfläche betritt.

Auch dunkle Stellen im Eis bedeuten Gefahr - und in der Regel eine besonders dünne Eisschicht: Denn über fließendem Wasser wächst die Eisschicht langsamer als auf stehendem. Daher ist besondere Aufmerksamkeit wichtig an Zu- und Abflüssen von Seen und an Quellen im See, die Strömungen verursachen, ebenso an bewachsenen Uferstellen. Eine Schneeschicht auf dem Eis verhindert zusätzlich das Anwachsen der Eisschicht.

Nicht nur Menschen sollten sich von zu dünnem Eis fernhalten, auch Hundebesitzer sollten ihre Tiere nicht darauf lassen. "Wenn Ihr Hund eingebrochen ist, gehen Sie nicht aufs Eis, um ihn zu retten. Eis, das einen Hund nicht trägt, trägt erst recht keinen Menschen", warnt die DLRG.

Bei einem Einbruch ins Eis verursacht das kalte Wasser schneidende Schmerzen und raubt dem Körper Muskelkraft. Einem Verunfallten bleiben in der Regel nur wenige Minuten Zeit, sich selbst zu retten. Denn Unterkühlung im eisigen Wasser bedeutet fast immer Lebensgefahr.

Ins Eis eingebrochen: Das ist zu tun

Wer eingebrochen ist, muss versuchen, die Arme über der Eisoberfläche zu halten, um nicht unter das Eis zu geraten. Wenn möglich, sollte man sich dann langsam flach auf die Eisfläche schieben und versuchen, kriechend das Ufer zu erreichen. Möglichst nicht heftig bewegen, das führt zu noch mehr Wärmeverlust.

 

Wer jemanden sieht, der ins Eis eingebrochen ist, sollte zunächst laut um Hilfe rufen, um mögliche Helfer aufmerksam zu machen. Dann sofort einen Notruf unter der Telefonnummer 112 absetzen. Wenn möglich, sollten Helfer die Eisfläche nicht betreten, sondern nur vom Ufer aus Rettungsmittel reichen, etwa einen dicken Ast, eine Leiter, ein Seil oder einen Schal.

Gelingt es dem Verunglückten nicht, sich auf diese Weise an Land zu ziehen, muss der Retter ihm doch auf dem Eis zu Hilfe kommen - hier unbedingt an die Eigensicherung denken! Eine Möglichkeit ist, sich über eine Leine durch eine andere Person sichern zu lassen. Der Einbruchstelle sollte man sich dann nur flach auf dem Eis liegend nähern.

Um den Druck auf das Eis auf eine größere Fläche zu verteilen, könnte man dafür beispielsweise einen umgedrehten Schlitten, ein Brett oder eine Leiter nutzen. Auch die Eiseinbruchkante sollte mit einem Hilfsmittel abgedeckt werden, damit sie nicht nachbrechen kann. Dem Eingebrochenen sollte man außerdem möglichst nicht die Hand reichen, er könnte den Helfer sonst mit ins Wasser ziehen. Besser wäre auch hier ein Hilfsmittel wie etwa ein Ast oder Schal.

Nach der Rettung sollte die Person nicht unnötig bewegt sowie ganz flach gelagert werden, sonst besteht die Gefahr eines Herz-Kreislaufversagens.

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