Disko-Verbot für Flüchtlinge: "Skandalöses" Vorgehen

Ingolstadt - Ein Betretungsverbot für Asylbewerber in einer Ingolstädter Diskothek sorgt bei Flüchtlingsorganisationen für Empörung und hat die Rathausverwaltung auf den Plan gerufen. Der Betreiber einer Disco in der Innenstadt verwehrt Flüchtlingen den Zutritt mit der Begründung, dass Männer mit schwarzer Hautfarbe ein Frauenproblem hätten und Araber aggressiv seien.
Junge Frauen hätten sich mehrfach über Belästigungen beschwert. Da auch Ermahnungen nichts geholfen hätten, habe er sich für das Verbot entschieden, sagte der Diskothekenchef nach Medienberichten.
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Die Stadtverwaltung hält das Betretungsverbot zwar für diskriminierend und damit rechtswidrig. Es lägen aber bislang keine Beschwerden von Betroffenen vor, sagte Rathaussprecher Gerd Treffer am Dienstag. Deshalb seien der Stadt derzeit die Hände gebunden.
Der Bayerische Flüchtlingsrat äußerte sich empört. "Es ist skandalös, dass er pauschal eine ganze Bevölkerungsgruppe ausschließt", sagte der Sprecher der Organisation, Matthias Weinzierl, an die Adresse des Diskothekenbetreibers.
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In Ingolstadt leben nach Rathausangaben derzeit rund 1300 Asylbewerber in einer Erstaufnahmeeinrichtung der Regierung von Oberbayern. Das ist etwa ein Prozent der Stadtbevölkerun