Dieser Richter greift durch: Knast für brutalen Schläger!

Schon wieder ein Fall von unfassbarer Gewalt: Mustafa E. (29) prügelte sein Opfer durch einen S-Bahn-Waggon
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Mustafa E. (29) muss zweieinhalb Jahre in den Knast.
News5 Mustafa E. (29) muss zweieinhalb Jahre in den Knast.

Schon wieder ein Fall von unfassbarer Gewalt: Mustafa E. (29) prügelte sein Opfer durch einen S-Bahn-Waggon

NÜRNBERG Nicht zu fassen: Der Lagerarbeiter trat auch dann noch auf sein Opfer ein, als es bereits mit herausgerissener Kniescheibe am Boden der S-Bahnstation lag. Doch während andere Richter selbst bei solchen Brutalos oft Milde walten lassen, verurteilte Volkmar Kanz den gewalttätigen Mustafa E. (29) gestern zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Der unbeugsame Richter übertraf damit sogar den Staatsanwalt. Der hatte nur zwei Jahre Haft gefordert.

„Schläger, die auf Liegende eintreten, werden in meinem Gerichtssaal künftig immer eingesperrt“, begründete Kanz (53), Abteilungsleiter am Nürnberger Amtsgericht, seine Entscheidung. Das sei dringend nötig zur Verteidigung der Rechtsordnung.

Ein Mann greift durch – der Jurist hatte am Mittwoch über einen besonders brutalen Fall von gefährlicher Körperverletzung zu richten, wobei die Übergriffe in U-Bahnen oder auf Straßen sich in den letzten Wochen erschreckend häuften.

Der Vorfall geschah am 10.Juni 2009 in der S-Bahn vom Nürnberger Hauptbahnhof in Richtung Lauf: Eine junge Frau und ihre zwei Begleiter stiegen zu und unterhielten sich laut kichernd über eine Party. Den Angeklagten hätten sie dabei gar nicht wahrgenommen, erklärte die Zeugin vor dem Amtsgericht.

Noch am Bahnsteig trat er sein wimmerndes Opfer mindestens zwei Mal in den Oberkörper

Der angetrunkene Mustafa E. stand zufällig in der Nähe des Trios. Er dachte, die drei würden über ihn lachen. Da ging er auf Sven K. (25, Name geändert) zu – und schlug ihm ohne Vorwarnung die Faust ins Gesicht! Sven K. versuchte noch, sich zu wehren. Und wurde bei der wüsten Schlägerei von dem Angreifer durch den halben S-Bahn-Waggon getrieben.

Mehrere Passagiere im Abteil mischten sich entsetzt ein. Sie packten Mustafa E. und hielten ihn fest. Doch der Lagerarbeiter war nicht zu bändigen. Der krätftige Mann riss sich los, schlug und trat erneut derart voller Wut auf Sven K. ein, dass dieser zu Boden ging. „Hör auf, meine Kniescheibe ist kaputt“, rief der Mann, der keine Kraft mehr hatte, sich zu wehren. Doch Mustafa E. war nicht zu stoppen. Er machte gnadenlos weiter.

An der Haltestelle Dürrenhof wurde Sven K. von Helfern auf den Bahnsteig gehievt, legte sich wimmernd hin, um auf den Rettungsdienst zu warten. Doch selbst da ließ der Aggressor nicht von ihm ab: Er trat sein Opfer mindestens zwei Mal in den Oberkörper.

Dem dreifach einschlägig vorbestraften Angeklagten schien erst danach zu dämmern, was er angerichtet hatte. Er machte ein Anti-Agressionstraining, bot im Prozess eine Entschuldigung sowie 1500 Euro Entschädigung an. Verteidiger Karlheinz Becker beantragte eine Bewährungsstrafe. Schließlich sei Mustafa E. beim Schlagabtausch auch verletzt worden.

Richter Unbeugsam sah es anders. Christa Schamel

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.