Dieser Nürnberger war der erste Wiesn-Festwirt

Georg Lang errichtete 1898 das erste Bierzelt – und sorgte mit einer eigenen Kapelle für Stimmung.
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Mit so einem Plakat machte Georg Lang Werbung für sein Bierzelt.
Stadtmuseum München Mit so einem Plakat machte Georg Lang Werbung für sein Bierzelt.

Georg Lang errichtete 1898 das erste Bierzelt – und sorgte mit einer eigenen Kapelle für Stimmung.

NÜRNBERG/MÜNCHEN Kaum zu glauben: Das Oktoberfest mit riesigen Festzelten und zünftigen Trachten-Kapellen, der Inbegriff bayerischer Kultur – wäre ohne einen Nürnberger nicht denkbar!

Denn es war der fränkische Großgastronom Georg Lang, der 1898 auf der Münchner Theresienwiese das erste Bierzelt heutiger Größe errichtete. Zuvor war das Bier in kleinen Bretterbuden ausgeschenkt worden, in denen maximal 50 Personen Platz fanden. Dem „Krokodilwirth“ Lang aber gelang es – als Nichtmünchner –, über Strohmänner fünf Wirtsbudenplätze zu ersteigern.

Dann setzte er seine Vision um: eine Riesenhalle, in der man viele Menschen gleichzeitig bewirten konnte. Das Festzelt war geboren und mit ihm der erste Münchner Wiesn-Festwirt – ein Franke! Lang beschäftigte in seinem Zelt 160 Menschen. Zum Ausschank kam das Bier der Augustiner Brauerei. Das Zelt beziehungsweise ein Neubau trug deshalb ab 1903 den Namen „Augustiner Märzenburg“

"Ein Prosit der Gemütlichkeit" - Er erfand den Wiesn-Hit!

Um die vielen Menschen bei Laune zu halten, stellte Lang als erster Wiesn-Wirt eine Trachten-Kapelle an. Mit den „Original Oberlandlern“, einer Kapelle mit 40 Musikern, „erfand“ er die klassische Bierzelt-Unterhaltung.

Der fränkische Wiesn-Wirt ging sogar noch weiter: Damit die Gäste mitsingen konnten, verteilte er Texthefte, in denen auch „Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit! Eins, zwei, drei – g’suffa“ zu finden war. Der erste Wiesn-Hit war geboren. Verfasst wurde er von einem gewissen Bernhard Dittrich – einem Sachsen aus Chemnitz.

Weil es auf dem Oktoberfest immer wilder zuging und der Bierkonsum ständig gestiegen war, versuchte man immer wieder „zum Trinken aneifernde Musikstücke" zu verbieten. Im Jahre 1922 traf es auch „Eins, zwei, drei – g’suffa“. Ziemlich erfolglos, wie man jedes Jahr auf der Wiesn beobachten kann... venne

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