Dieser Mann will die Gas-Preise senken
. . . aber nur, wenn das Öl so billig bleibt. Das verspricht N-Ergie-Chef Herbert Dombrowsky.
NÜRNBERG Die Mitarbeiter im Kundenzentrum der N-Ergie haben derzeit wenig zu lachen. Dort laufen die Anrufe erboster Kunden auf, die sich über die steigenden Preise beschweren. Ab 1.Januar wird Gas im Durchschnitt um bis zu 27 Prozent teurer. Grund für den Ärger: Der Öl-Preis, an den der Gaspreis gekoppelt ist und der als Begründung für die Preissteigerungen herhalten muss, befindet sich seit Wochen im Sinkflug.
N-Ergie-Chef Herbert Dombrowsky hat die Lehren daraus gezogen. „Wir werden künftig keine langfristigen Preisgarantien mehr anbieten“, sagt er. Und versprach gleichzeitig: „Wir werden den Gas-Preis zum nächst möglichen Zeitpunkt wieder senken. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Preis-Entwicklung beim Öl nicht groß verändert, wovon ich ausgehe.“ Das heißt: Ab April könnte der Gas-Preis wieder sinken.
"Verbraucher schauen nicht auf langfristige Kosten"
Durch ihre langen Garantien hatte die N-Ergie bisher für Preisstabilität gesorgt. Mit der Folge, dass man, anders als die Konkurrenz, nicht zeitnah auf die Erhöhung des Öl-Preises reagieren konnte. Und als die Preisgarantie ausgelaufen war, fielen die Erhöhungen um so drastischer aus. Zum Ärger der Verbraucher. „Sie schauen nicht auf langfristige Kosten“, so Dombrowskys Erfahrung. „Wie an der Tankstelle reagieren sie spontan auf Preisveränderungen.“
Deshalb wird die N-Ergie den Gaspreis künftig alle drei Monate anpassen. Nach unten oder nach oben – je nachdem, wie sich der Öl-Preis entwickelt. Michael Reiner
Mehr zu den Plänen der N-Ergie, sich an neuen Kraftwerken zu beteiligen und Strom aus Brunsbüttel nach Nürnberg zu leiten, lesen Sie in der Printausgabe der Abendzeitung vom 19. November.
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