Dieser Mann schwängerte seine Schwester

Bei einem Besuch missbrauchte er die durch Beruhigungspillen tief schlafende Frau (36). Eine Sendung über Geschwisterliebe hatte ihn erregt.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Muss ins Gefängnis: Der Mechaniker Michele S. (39).
Berny Meyer Muss ins Gefängnis: Der Mechaniker Michele S. (39).

Bei einem Besuch missbrauchte er die durch Beruhigungspillen tief schlafende Frau (36). Eine Sendung über Geschwisterliebe hatte ihn erregt.

NÜRNBERG Widerlich: Die junge Frau schlief tief – dank einer Schlaftablette. Sie merkte nicht, wie Michele S. (39) sie missbrauchte. Monate später stellte Anna B. (36, Name geändert) fest, dass sie schwanger war – vom eigenen Bruder! Wegen sexuellen Missbrauchs von Widerstandsunfähigen stand der Mechaniker gestern vor dem Nürnberger Amtsgericht. Widerstrebend gab er gestern die Tat zu. Doch ein DNA-Test belegt, dass er der Vater des Jungen ist, den seine Schwester im November auf die Welt bringt.

In der Nacht zum 20. Februar hatte er sich dazu hinreißen lassen: Michele war zu Besuch bei Anna, sah eine TV-Sendung über Geschwisterliebe. „Das hat mich so erregt, dass ich zu meiner Schwester ins Schlafzimmer gegangen bin“, sagte er. Anna lag im Bett, hatte wegen Schlafstörungen und Depressionen einige Pillen geschluckt. Denn ihr Ehemann, Vater ihrer drei Kinder (2-9 Jahre), hatte sie kurz vorher verlassen.

Die gläubige Katholikin wollte nicht abtreiben

Als im April die Schwangerschaft feststand, war, war sie wie vor den Kopf geschlagen. „Ich hatte ja keinerlei Kontakt zu Männern gehabt“, erzählte die Hochschwangere gestern. „Es konnte nur mein Bruder gewesen sein.“ Die hübsche Blondine zeigte ihn an. Seitdem sitzt Michele S. in U-Haft.

„Warum haben sie das Kind nicht abtreiben lassen?“, fragte eine Schöffin. „Weil es gegen meinen katholischen Glauben ist“, war die Antwort. Sie ist so wütend auf den Bruder, der sich nicht einmal bei ihr entschuldigte.

Die Tochter eines italienischen Gastarbeiters in Nürnberg war 1971 nach der Geburt zur Adoption weggegeben worden. Anna wuchs im Umland auf, hatte keine Ahnung, dass sie Geschwister hatte – neben Michele noch zwei Schwestern, die alle in Süditalien leben. Nach dem Tod der Adoptiveltern nahm Anna 2007 mit ihrer wahren Familie in Pescara Kontakt auf. Arglos lud sie ihren Bruder nach Deutschland ein. Gezeichnet von einem schweren Autounfall, sollte er hier ein neues Leben beginnen.

Nun wurde Michele S. zu drei Jahren Haft verurteilt. „Es tut mir Leid. Ich kann erst Verantwortung für meine Schwester übernehmen, wenn ich wieder frei bin“, sagte er. Anna muss alleine mit der Situation zurecht kommen. Sie bekam Diabetes, leidet unter Schmerzen, weil der Embryo verdreht im Bauch liegt. Und sorgt sich: Wird das Kind gesund sein? Muss sie wegen der Schande ihren Heimatort verlassen? Und wie wird sie die Geburt per notwendigem Kaiserschnitt überstehen?

cis

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.