Dieser grüne Schalter bremst Super-U-Bahn aus

Kleiner Schalter, große Wirkung: Weil die Schließ-Elektronik bei einigen Türen der neuen Automatik-U-Bahn falsch justiert war, kam es in der ersten Woche zu Störungen. Trotzdem zieht die VAG eine Woche nach der Eröffnung der ersten fahrerlosen U-Bahn Deutschlands eine positive Bilanz.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kleiner Schalter, große Wirkung: Systemtechniker Robert Meier zeigt den grünen Schalter der Türautomatik (Kreis) der jetzt nachjustiert werden muss.
Klaus Schillinger 2 Kleiner Schalter, große Wirkung: Systemtechniker Robert Meier zeigt den grünen Schalter der Türautomatik (Kreis) der jetzt nachjustiert werden muss.
Mit einem Spezialwerkzeug kann das Bauteil in Minutenschnelle neu eingestellt werden.
Klaus Schillinger 2 Mit einem Spezialwerkzeug kann das Bauteil in Minutenschnelle neu eingestellt werden.

Kleiner Schalter, große Wirkung: Weil die Schließ-Elektronik bei einigen Türen der neuen Automatik-U-Bahn falsch justiert war, kam es in der ersten Woche zu Störungen. Trotzdem zieht die VAG eine Woche nach der Eröffnung der ersten fahrerlosen U-Bahn Deutschlands eine positive Bilanz.

NÜRNBERG „200.000 Mal wurden die Türen in dieser Zeit geöffnet und geschlossen“, rechnete VAG-Technik-vorstand Rainer Müller gestern vor. „Dabei ist es zu 50 Störungen durch die falsch justierten Schalter gekommen.“ Für ihn ein guter Wert. „Die Verfügbarkeit der Züge liegt bereits jetzt bei über 99 Prozent. Und wir werden immer besser.“

Insgesamt kam es bei den 1890 Fahrten der führerlosen U-Bahn von Samstag bis Donnerstag zu elf Ausfällen. Drei Störungen dauerten länger. Zweimal war die Türautomatik daran Schuld, einmal fiel eine Leiterplatte im zentralen Rechner des Stellwerks am Plärrer aus. Die Züge der U2 und U3 blieben für eine Viertelstunde stehen. Die Leiterplatte wird derzeit im Siemenswerk in Braunschweig geprüft, in dem die Steuerung der Automatik-Bahn entwickelt wurde.

Die Störungen an der Türautomatik können die Mechaniker in der VAG-Werkstatt selbst beheben. Sie haben sich ein spezielles Werkzeug gebaut, mit dem sie die Türen innerhalb weniger Minuten um einige Millimeter nachjustieren können. „Der Schalter hat bisher zu spät reagiert. Deshalb konnte der Schließmotor die Tür nicht in die Verriegelung ziehen“, erläuterte Systemtechniker Robert Meier.

Routine-Inspektion bei jedem Wagen

Und wenn die Türen nicht automatisch verriegelt sind, lässt der Steuer-Computer die „Geisterbahn“ nicht losfahren. Die Türen müssen dann per Hand geschlossen werden – von den Kunden- und Service-Mitarbeitern, die in der Anfangs-Phase noch in jedem Zug mitfahren. Später, wenn auch die U2 auf Automatik-Betrieb umgestellt ist, soll nur noch in jedem dritten Bahnhof einer dieser Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

Rund eine Stunde dauert es, bis die zwölf Türen eines Zuges neu eingestellt sind. „Wir machen das bei jedem Wagen, der zur Routine-Inspektion in die Werkstatt kommt“, erläuterte VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger. „Auch wenn es längst nicht bei jedem Schalter zu einer Störung gekommen ist.“ Michael Reiner

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.