Diese Mädels retten Opa (80) vor dem Wasser-Tod!
Herzinfarkt beim Baden: Vor den Augen der 14-jährigen Schülerinnen der Siegmund-Loewe- Realschule in Kronach ging in einem beliebten Badesee bei Hof Artur B. unter - und keiner wollte helfen!
KRONACH Sie wollten Spaß haben, das Schuljahr mit einem unbeschwerten Ausflug in den Kletterpark am oberfränkischen Untreusee ausklingen lassen. Doch plötzlich wurden Denise, Justine und Lisa fast mit dem Tod konfrontiert. Vor den Augen der 14-jährigen Achtklässlerinnen der Siegmund-Loewe-Realschule in Kronach ging in dem beliebten Badesee bei Hof ein Mann unter. Artur B. (80) hatte einen Herzinfarkt erlitten...
„Da waren über 100 Leute, keiner hat reagiert“
„Wir haben gesehen, wie er ins Wasser ging. Drei Meter weiter ging er einfach unter“, erzählt Justine. „Wir dachten erst, dass er taucht.“ Doch dann schwamm eine ältere Frau auf die Kinder zu, bat um Hilfe. „Sie sagte ganz ruhig: Mein Mann ertrinkt gerade. Sie stand wohl unter Schock!“ Das Mädchen-Trio sprang sofort auf, rief laut um Hilfe. „Da waren über 100 Leute, keiner hat reagiert. Das war echt furchtbar.“
Die Schülerinnen suchten nach einem Rettungsschwimmer. Doch als sie keinen fanden, zögerten sie nicht lange: Sie sprangen selbst ins kalte Nass. Nur: In dem trüben Badesee fanden sie den Mann nicht mehr. Verzweifelt suchten sie immer weiter.
Die Schülerinnen wurden für die Rettungsmedaille vorgeschlagen
Inzwischen bekamen die unerschrockenen Schülerinnen endlich Hilfe von weiteren Menschen. Ein Junge entdeckte den leblosen Körper in zwei Metern Tiefe – nur drei Meter vom rettenden Ufer entfernt. „Wir haben bis drei gezählt und sind alle gleichzeitig runter“, schildert Justine. Zu siebt hievten sie den leblosen 80-Kilo-Mann nach oben. „Ich dachte, er wäre tot. Er war schon ganz blau und hatte dabei die Augen offen“, schildert Denise den schrecklichen Anblick.
Die Hilfe kam buchstäblich in letzter Sekunde. Artur B. hatte nur noch einen ganz schwachen Puls. Am Ufer wurden dann auch andere aktiv: Während eine zufällig vorbeikommende Lernkrankenschwester mit der Reanimation begann, standen die Mädchen weinend daneben. „Wir haben alle so gehofft, dass er überlebt.“ Der Einsatz der jungen Lebensretterinnen hatte sich aber gelohnt. Wenig später schlug der Puls wieder regelmäßig.
Für ihren selbstlosen Einsatz werden Denise, Justine und Lisa jetzt von der Polizei für die Rettungsmedaille vorgeschlagen. A. Uhrig