Diese drei Franken sind jetzt gewürfelt

Porzellan-Trophäe für 2008 an Volker Müller, Walter Tausendpfund und Helmut Haberkamm
von  Abendzeitung
Gewürfelt (v. l.): Walter Tausendpfund, Helmut Haberkamm und Volker Müller.
Gewürfelt (v. l.): Walter Tausendpfund, Helmut Haberkamm und Volker Müller. © dpa

Porzellan-Trophäe für 2008 an Volker Müller, Walter Tausendpfund und Helmut Haberkamm

KOLITZHEIM Ein Bäckermeister, ein Lehrer und ein Mundartdichter sind die diesjährigen Preisträger des „Frankenwürfels“. Volker Müller aus Hergolshausen (Unterfranken), der Oberfranke Walter Tausendpfund aus Pegnitz und Helmut Haberkamm aus dem mittelfränkischen Spardorf spiegeln den typisch fränkischen Charakter wider: Das Wendige, das Witzige und das Widersprüchliche, hieß es gestern bei der Auszeichnungsfeier in Kolitzheim (Landkreis Schweinfurt). Die Porzellanwürfel mit den Wappen der drei fränkischen Regierungsbezirke wurden heuer im Zeilitzheimer Schloss zum 24. Mal vergeben – traditionell am 11. November, dem Namenstag des Frankenheiligen St. Martin.

Unterfrankens Regierungspräsident Paul Beinhofer sprach von drei fränkischen Originalen, die eines vereine: „Schlagfertigkeit, Witz und Vielseitigkeit; die Fähigkeit, aus widrigen Bedingungen das Beste zu machen und dabei den Humor nicht zu verlieren.“ Zugleich seien sie sich der eigenen Herkunft bewusst – „kurzum wendig, witzig und widersprüchlich, wie es der gewürfelte Franke sein soll“.

Wendig, witzig und widersprüchlich soll der Franke sein

Preisträger Volker Müller (37) ist als Bäcker- und Konditormeister tätig und macht Musik mit der „ersten fränkischen Boygroup“ „Häisdn däisd vomm Mee“. So begeistere er nicht nur seine Kundschaft durch ungewöhnliche Back-Aktionen. Mit seiner Band beweise der dreifache Vater auch, dass Volksmusik nicht langweilig sein müsse.

Walter Tausendpfund (64) arbeitete als Gymnasial-Lehrer und entdeckte seine Leidenschaft für die Dichtkunst. Zudem ist Tausendpfund Heimatforscher, Theaterschreiber und Kulturreferent. „Er liebt den Dialekt, mit dem man alles, was aus der Seele kommt, viel treffender ausdrücken kann als mit dem Hochdeutschen“, sagte Oberfrankens Regierungspräsident Wilhelm Wenning.

Mittelfrankens Preisträger Helmut Haberkamm (47) erhielt den „Frankenwürfel“ unter anderem für seine Leistungen als geistreicher Mundartdichter. Englischsprachige Lieder übersetzt Haberkamm regelmäßig ins Fränkische, wirkt an Theaterstücken, Kalenderprojekten und etlichem mehr mit. 2006 veröffentlichte er das fränkische Drama „Der Frankenhasser“, in dem ein vermeintlicher Heimatdichter für seine tiefsinnigen Verse vom bayerischen Ministerpräsidenten mit dem Staatspreis ausgezeichnet werden soll. Haberkamm ist auch regelmäßig Autor der AZ-Kulturkolumne.

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