Diese „Bombe“ legte die halbe Nürnberger Altstadt lahm

Ein mysteriöser Metallzylinder hielt am Freitag die Anwohner in Atem: Ein Riesenaufgebot Einsatzkräfte riegelte die Winklerstraße ab. Es war aber kein Sprengkörper, sondern ein „Geo-Cache“.
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Dieses Objekt versteckte „Geoladybug“ an einer Regenrinne. Auf der Liste tragen sich die Finder ein.
Klaus Schillinger 2 Dieses Objekt versteckte „Geoladybug“ an einer Regenrinne. Auf der Liste tragen sich die Finder ein.
Der mysteriöse, versteckte Metallzylinder – eine Bombe? Die Winklerstraße am Hauptmarkt wurde abgeriegelt, bis das Rätsel gelöst war.
Klaus Schillinger 2 Der mysteriöse, versteckte Metallzylinder – eine Bombe? Die Winklerstraße am Hauptmarkt wurde abgeriegelt, bis das Rätsel gelöst war.

Ein mysteriöser Metallzylinder hielt am Freitag die Anwohner in Atem: Ein Riesenaufgebot Einsatzkräfte riegelte die Winklerstraße ab. Es war aber kein Sprengkörper, sondern ein „Geo-Cache“.

NÜRNBERG „Geoladybug“ könnte Ärger bekommen: Ein Riesenaufgebot an Feuerwehr, Sanitätern und Polizei riegelte am Freitagmittag die Winklerstraße, in der auch die AZ ihre Redaktion hat, am Hauptmarkt ab. In einer Nische an einem Geschäftshaus wurde ein verdächtiger Gegenstand gefunden: ein Metallzylinder mit Schraubverschluss. Etwa eine Bombe?

Nachdem das Gebäude evakuiert wurde, kam die Entwarnung: Das Metallrohr war keine Bombe. Sondern ein so genanntes „Cache“, ein Zielobjekt von Geocache-Spielern. Sie betreiben eine Art moderne Schnitzeljagd. Ausgerüstet mit Navigationsgeräten müssen sie Rätsel lösen, bis sie die genauen Koordinaten des Objekts gefunden haben. Haben sie es entdeckt, tragen sich die Teilnehmer in einer Liste ein, die im Inneren des Metallrohrs steckt, nehmen einen Gegenstand heraus, legen einen neuen hinein und verstecken den Zylinder wieder an seinem Platz.

Die Kripo ermittelt wegen "Störung des öffentlichen Friedens“

Im Idealfall. Wenn der Zylinder nicht von unbedarften Menschen entdeckt wird, denen das „Geocaching“ erst mal gar nichts sagt, und derartige Objekte große Rätsel aufgeben. Wie am Freitag.

„Geoladybug“ (der echte Name des Initiators ist der Redaktion bekannt) hatte sich einige Mühe gegeben. Sein Cache „Gruß aus dem Kreuzgassenviertel“ (Koordinaten: N 49° 27.185 E 011° 04.225) wird in einem einschlägigen Internet-Forum als mittelschwer klassifiziert – verbunden mit der Warnung, dass er „dort ziemlich auf dem Präsentierteller für Touristen“ liegt und „daher beim Heben unauffällig“ vorgegangen werden muss.

Scheinbar war das ganze aber doch zu auffällig! „Wir ermitteln wegen Störung des öffentlichen Friedens“, so ein Kripo-Ermittler zur AZ. Das kann teuer werden für „Geoladybug“...

Steffen Windschall

Mehr über Geo-Caching lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Wochenende 17./18. Oktober.

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