Diekmeier: Heiß auf Werder

Club-Juwel wurde in Bremen ausgebildet – und dann bei den Amateuren vergessen
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Ungeliebte Rolle: Dennis Diekmeier mit Hustensaft auf der Ersatzbank.
Wolfgang Zink Ungeliebte Rolle: Dennis Diekmeier mit Hustensaft auf der Ersatzbank.

Club-Juwel wurde in Bremen ausgebildet – und dann bei den Amateuren vergessen

NÜRNBERG Voll in den Schlagzeilen – und gar nicht dabei. Die letzte Woche war der erste „Karriereknick“ in der steil ansteigenden Laufbahn von Club-Juwel Dennis Diekmeier (20). Erst kippte er im Training mit einem allergischen Schock um, wäre fast erstickt und musste tags darauf, am Samstag, beim 3:0Triumph gegen Hertha BSC zuschauen. Für Dennis, „bitter, nicht dabei gewesen zu sein.“

Diekmeier gegen Bremen wieder in Startelf

Eine Woche später ging der Club in Hoffenheim 0:3 baden. Diekmeier war, quasi als einzige Gemeinsamkeit zum Hertha-Spiel, immer noch nicht dabei. Wieder Bankdrücker, eine Rolle die Dennis überhaupt nicht schmeckt, aber wohl ausgestanden ist. Läuft’s normal, ist er gegen Werder Bremen am kommenden Samstag wieder dort, wo er sein will – auf der rechten Verteidigerposition in der FCN-Startelf.

Schon aus einem Grund: „Das ist schon ein wichtiges Spiel für ihn“, sagt FCN-Trainer Michael Oenning.

Warum, das liegt auf der Hand: Diekmeier ging im Januar 2009 keineswegs im schiedlich-friedlichen Einvernehmen aus Bremen! In der Hansestadt hatten sie sein Talent, das der Niedersachse als U19-Europameister und Träger der Fritz-Walter-Ehrenmedaille 2008 für den besten deutschen Nachwuchsspieler durchaus unter Beweis gestellt hatte, einfach schlummern lassen.

"Die wollen mich gar nicht mehr"

Dass Werder-Trainer Thomas Schaaf und Manager Klaus Allofs Dennis’ Talent erkannt hatten, steht außer Frage. Ansonsten hätten sich die Verhandlungen zwischen dem Club und Werder um Diekmeier nicht so zäh gestaltet. Aber auf der einen Seite hatte Werder nicht direkt Verwendung für Dennis bei den Profis. Und ließ ihn bei der drittklassigen zweiten Bremer Mannschaft darben. Zum anderen hielten sie Dennis bei den Gesprächen um eine Vertragsverlängerung hin, so dass Diekmeier glaubte: „Die wollen mich gar nicht mehr.“

Also, nix wie weg. Diekmeier hatte auch keine Lust bei Werder „zu warten wie Tim Borowski bis ich 23 bin, ehe ich spiele.“ Er hatte Angebote aus Hannover und Dortmund, wo beim BVB mit Trainer Jürgen Klopp ebenfalls ein Verfechter des Jugendstils werkelt. Dennis entschied sich aber für die Zweite Liga und den Club, wurde von Manager Martin Bader und Oenning überzeugt.

So schnappte sich der FCN Diekmeier für 200000 Euro Ablöse. Diekmeiers Unterschrift unter den Vertrag bis 2012 ist laut Bader „eine Substanzerhöhung für den Verein“. Für Oenning „ordentlich mehr Qualität für unseren Kader“. Und für Diekmeier, der sich auf Anhieb einen Stammplatz eroberte und seine Wunsch-Nummer zwei („meine Glückszahl“) bekam, die Chance, zu zeigen, was er bei den Profis drauf hat.

Dennis: Gute Ausbildung in Bremen

Besonders gelang ihm dies beim Saisonauftakt, der 1:2-Niederlage gegen Schalke, als er Gegenpart Lewan Kobiaschwili derart schwindlig spielte, dass dieser ausgewechselt wurde. „Das war wirklich schon etwas Besonderes, was Dennis abgeliefert hat“, lobte Oenning seinen Verteidiger, der einst mal Stürmer war, aber bei Werder umgeschult wurde. Stichwort Schule: Das ist das einzig Positive, was Diekmeier in puncto Bremen einfällt: „Ich bin da sehr gut ausgebildet worden.“

Ansonsten hat er mit Werder nur noch eines am Hut: Er will den Bremern zeigen, was sie an ihm verloren haben. Und dies geht stets am besten im direkten Vergleich. Wenn’s klappt, dann steht Diekmeier am Montag sicher wieder in den Schlagzeilen. Das dürfte ihm dann sehr gefallen. ERG

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