Diebstahl von KZ-Tür: "Angriff auf das Erinnern"

Wer die Tür mit der Aufschrift "Arbeit macht frei" geklaut hat, ist noch immer unklar. Die Tat sorgt für Empörung - in der Öffentlichkeit und bei offiziellen Stellen.
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Sie soll an den Leidensweg der Verfolgten im dritten Reich erinnern. Die Stahltür mit dem plakativ-propagandistischen Spruch "Arbeit macht frei". Jetzt wurde sie geklaut.
dpa Sie soll an den Leidensweg der Verfolgten im dritten Reich erinnern. Die Stahltür mit dem plakativ-propagandistischen Spruch "Arbeit macht frei". Jetzt wurde sie geklaut.

Oswiecim/Dachau – Der Leiter der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau hat den Diebstahl der Türinschrift "Arbeit macht frei" des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau scharf verurteilt. "Das ist ein Angriff auf ein Symbol, ein Angriff auf das Erinnern", sagte Piotr Cywinski in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme. "Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager begann in Dachau." Dort seien auch die Grundlagen für Auschwitz und die anderen Todeslager gelegt worden.

Die schmiedeeiserne Tür mit der zynischen Parole der Nazis war in der Nacht zum Sonntag gestohlen worden. Im KZ Dachau bei München und seinen 140 Außenlagern hatten die Nationalsozialisten bis 1945 mehr als 200 000 Menschen inhaftiert, Zehntausende kamen ums Leben.

Der Diebstahl der Tür, die Teil des großen Haupteingangstors ist, erfordere eine Analyse des Risikos für Gedenkstätten, betonte Cywinski. In ganz Europa seien Erinnerungsorte wie die ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager unterfinanziert mit der Folge, dass die nötige Sicherheit nicht gewährleistet sei.

Cywinski erinnerte daran, dass vor fünf Jahren Diebe im Auftrag schwedischer Neonazis aus der Gedenkstätte Auschwitz ebenfalls den Schriftzug "Arbeit macht frei" gestohlen hatten. Er konnte nach umfangreicher Fahndung innerhalb weniger Tage sichergestellt werden und befindet sich nach Restaurierung wieder am Lagertor des größten der deutschen Vernichtungslager.

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