Die T-Frage: Keine Geschenke für Klewer

Club-Trainer: Vielleicht habe ich mich intern schon entschieden
NÜRNBERG Dass (Ersatz-)Torhüter Daniel Klewer gestern seinen 31. Geburtstag feierte, registrierte Thomas von Heesen, „aber im Fußball gibt es keine Geschenke“, erklärt der Club-Trainer unmissverständlich zur weiterhin schwelenden T-Frage. Zusatz: „Wie überall muss man sich auch bei mir alles hart erarbeiten.“
Es darf also weiter gerätselt werden, ob Klewer anstelle von Jaromir Blazek schon ab Sonntag, wenn der Hamburger SV in die Noris kommt, die neue Nummer eins sein wird, mit der der Club den Abstiegskampf erfolgreich in Angriff nehmen will. Ob sich von Heesen mit seiner Verzögerungstaktik – „wie und wann ich entscheide, ist ganz alleine meine Sache“ – einen Gefallen tut, ist natürlich ein zweischneidiges Schwert.
„Manche Spieler können gut damit umgehen, wenn sie wissen, dass sie von Null auf Hundert dran sind, andere weniger“, erklärt Tommy. Weil der öffentliche Druck, Nachfragen aus dem Bekanntenkreis, auch zur Hypothek werden können. Andererseits: Je früher klar ist, wer zwischen den Pfosten steht, desto mehr steigt in den meisten Fällen das Selbstbewusstsein. „Vielleicht habe ich intern meine Entscheidung schon getroffen“, orakelt von Heesen. Aha.
Blazek jedenfalls hat ob der scharfen Kritik noch nicht kapituliert, räumt zumindest zwei Fehler ein: „Beim Saisonauftakt gegen Karlsruhe und beim 0:1 in Lissabon.“ Der 35-Jährige weiter: „Es stimmt, wir haben sehr viele unglückliche Tore kassiert, bei denen ich sicherlich auch einige Male etwas dumm ausgesehen habe.“
Fakt ist: Die T-Frage darf nicht zur Tragödie werden, die dem Club in der Endabrechnung das Genick bricht. Tommy muss sich klewer, pardon: clever, entscheiden. Markus Löser