Die ständige Suche nach der Idee dahinter

Christoph Winklers „Posed“ ließ im Künstlerhaus-Festsaal den Körper sprechen.
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NÜRNBERG - Christoph Winklers „Posed“ ließ im Künstlerhaus-Festsaal den Körper sprechen.

So schnell wird man zum Voyeur: Nachdem in Christoph Winklers Tanztheaterabend „Posed" (Gestellt) eine Viertelstunde lang nur geredet wurde, positioniert sich Florian Bilbao zwischen den Zuschauern und zeigt seinen angespannten Unterarm, seinen muskulösen Bizeps, den braunen Rücken, das behaarte Bein. Natürlich schaut man hin, bewundernd oder peinlich berührt. Dazu plaudern seine drei Kollegen biografische Details über ihn aus, denken laut über den Körper als Kunstobjekt nach.

Choreograf Christoph Winkler, Liebling der Berliner Tanzszene und zuletzt mit seiner Hip-Hop-Märchenstunde „Tales of the Funky" im vergangenen Februar in Nürnberg, eröffnete mit seinem Gastspiel den Festsaal im KuKuQs-Künstlerhaus als neue Tafelhallen-Alternative. In „Posed" zeigt er die Einzelteile, aus denen Tanz besteht, ohne sie zusammenzufügen: Bewegungsabläufe, dramaturgische Überlegungen, Tänzerpersönlichkeiten. Bemerkenswert etwa, wie Jörg Schiebe drei Körperteile gleichzeitig bewegt und so wie eine frühe Computeranimation wirkt.

Was aber wäre diese Darstellung ohne eine Idee dahinter? Unversehens werden die Zuschauer Teil des Abends: Mit transportablen Hockern bewegen sie sich zu immer neuen Anordnungen durch den Raum, haben sich gegenseitig im Blick, hinterfragen Sehgewohnheiten. Und werden für die 90minütige Aufmerksamkeit über auch verwirrende Weilen hinweg am Ende mit Sekt und anregenden Diskussionen mit den Performern belohnt. Georg Kasch

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