Die Stadt bleibt hart: Raucher-Polizei am Volksfest

Wer seine Zigarette im Festzelt nicht ausmacht, soll ein Bußgeld von bis zu 100 Euro zahlen. Das Gastronomie-Personal wird das Qualm-Verbotauf jeden Fall durchsetzen, versprechen die Wirte
von  Abendzeitung
Wer zu seiner Maß unbedingt eine Zigarette braucht, muss auf dem Nürnberger Volksfest künftig in den Außenbereich. Denn dorthin darf man den Bierkrug mitnehmen.
Wer zu seiner Maß unbedingt eine Zigarette braucht, muss auf dem Nürnberger Volksfest künftig in den Außenbereich. Denn dorthin darf man den Bierkrug mitnehmen. © dpa

Wer seine Zigarette im Festzelt nicht ausmacht, soll ein Bußgeld von bis zu 100 Euro zahlen. Das Gastronomie-Personal wird das Qualm-Verbotauf jeden Fall durchsetzen, versprechen die Wirte

NÜRNBERG Null Toleranz gegen Kippen-Sünder! Am Nürnberger Herbstvolksfest (Anstich heute in einer Woche) wird das seit Anfang August geltende Rauchverbot knallhart durchgesetzt. Notfalls, kündigte das Ordnungsamt gestern an, wird sich die Polizei renitenter Raucher annehmen und Bußgelder verhängen. Bis 100 Euro sind möglich!

Auch die Schausteller wollen Härte zeigen: Sie haben bei einem Treffen mit Polizei und Stadt Nürnberg ihre Bereitschaft erklärt, die Einhaltung des Rauchverbots zu gewährleisten. Mit anderen Worten: Das Personal in den Festzelten wird auf keinen Fall ein Auge zudrücken!

Wer sich stur stellt, bekommt Hausverbot

Alle Festzelte und Restaurations-Betriebe bekommen einen Außenbereich zum Rauchen. Herrman Murr hat sein Rockhouse-Zelt um 400 Quadratmeter verkleinert und dafür den Biergarten um 400 Quadratmeter vergrößert. „Wenn ich 4000 Gäste habe, wollen 2000 davon rauchen“ so Murr. „Die brauchen Platz!“ Weil die Einlass-Kontrolle bereits am Biergarten stattfindet, wird man zum Rauchen sein Getränk aus dem Festzelt mit nach draußen nehmen dürfen. Zusätzliches Personal zur Raucher-Kontrolle will er vorerst nicht einstellen. Und entgegen ursprünglicher Ankündigungen erhöht sich deshalb auch der Bierpreis nicht.

Wer die vielen „Rauchen verboten“-Schilder in den Zelten ignoriert, wird zunächst vom Ordnungs-Personal aufgefordert, die Kippe auszumachen. Wer sich stur stellt, bekommt Hausverbot. Ganz renitente Qualmer machen Bekanntschaft mit der Polizei. Das Ordnungsamt will auf eigene Raucher-Kontrollen verzichten. „Wir machen uns lediglich ein Bild davon, wie die Umsetzung des Verbots durch die Wirte klappt“, sagt der stellvertretende Amtsleiter Robert Pollack. Aufgrund der Erfahrungen auf den Kirchweihen seit dem 1. August erwartet er keine größeren Probleme. Pollack: „Die Raucher waren durchweg vernünftig.“

In der Nürnberger Gastronomie dagegen wird es die ersten Strafen (bis zu 1000 Euro) geben. Denn das Ordnungsamt hat inzwischen 35 Kontrollen durchgeführt – und 16 Bußgeld-Verfahren eingeleitet.

W. Vennemann

Eine Umfrage unter Nürnberger Festwirten finden Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Freitag, 20. August

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