Die Spaß-Gladiatoren

Die „Fantastischen Vier“ in der Nürnberger Arena: Perfekte Party mit den Meistern des gepflegten Wortspiels
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Fantastisch: Das Konzert der Fantastischen Vier in der Nürnberger Arena
Grundmann/ news5 Fantastisch: Das Konzert der Fantastischen Vier in der Nürnberger Arena

Die „Fantastischen Vier“ in der Nürnberger Arena: Perfekte Party mit den Meistern des gepflegten Wortspiels

Die unangefochtenen Meister des gepflegten Wortspiels fordern mit ihrem jüngsten Album „Für dich immer noch Fanta Sie“ etwas mehr Respekt ein. Schließlich sind sie die erfolgreichste Hiphop-Band in Deutschland. Dass das jedoch nicht wirklich ernst gemeint ist, bewies einmal mehr der Abend in der rappelvollen Nürnberger Arena. Der nämlich machte eigentlich nur eines: jede Menge Spaß!

In der Mitte des Innenraums ließen die Fantas von einem 90-köpfigen Technikteam eine zylinderförmige Bühne errichten. Dieser Anblick erweckte den Eindruck, die rappenden Schwaben hätten hier einen modernisierten Nachbau der Großen Moschee von Mekka mit ihrer Kaaba in der Mitte aufgestellt, inklusive Verehrern.

Wirklich respekteinflößend waren die „Vier“ jedoch nur anfangs, als sie ihrem Song entsprechend „Wie Gladiatoren“ noch hinter einem Vorhang aus Licht- und Lärmkaskaden ihren bevorstehenden Einzug zelebrierten. Doch dann war auch schon Schluss mit unlustig: Der Vorhang fiel, und von den Stars war nichts zu sehen. Gelächter im Publikum, bis die Musiker endlich mit einer Zugmaschine empor auf die Bühne gehoben wurden. Und die Heiterkeit verflog während des gut zweistündigen Konzerts nie. Selbst die eher bescheidene Akustik konnte den Spaß an einem großartigen Konzert nicht schmälern. Schließlich kannte jeder in der Arena ohnehin die Texte auswendig.

Beats, Gitarren-Riffs und Elektrosounds der fünfköpfigen Begleitband reichten demnach vollkommen aus für eine perfekte Party mit ausgelassen tanzenden, glücklich hüpfenden und Arme schwenkenden Fans – von der ersten Reihe bis zu den hintersten Sitzplätzen im Oberrang.

Zur guten Laune trug auch die Liedauswahl bei, die jedes Risiko scheute und sich auf die bekannten und bekanntesten Nummern beschränkte. Die Fantastischen Vier besangen den „Picknicker“, beschwerten sich über die Freundin, die „Weg“ ist und verabschiedeten sich „Mit freundlichen Grüßen“ und dem „Tag am Meer“, ehe sie zum ausgedehnten Zugabenblock ansetzten. Dass die Musiker, die allesamt in den Vierzigern stecken, älter und dabei womöglich reifer geworden sind – es sei ihnen vergönnt. Dass sie es aber verheimlichen und sich auf der Bühne noch immer den musikalischen Kindereien hingeben – es ist ein reiner Glücksfall. Maximilian Theiss

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