Die Schweinegrippe kommt: So bereitet sich die Region vor
Impfungen beginnen ab Montag. Die fränkischen Kliniken sind gut gewappnet...
NÜRNBERG/ERLANGNEN Franken bereitet sich auf die Grippe vor! Die Bürger können sich jetzt nicht nur gegen die saisonale, sondern ab Montag auch gegen die Neue Grippe (Schweinegrippe) impfen lassen.
„Dass ein Horrorszenario eintritt, ist unwahrscheinlich“, so Professor Bernhard Fleckenstein, Direktor des Virologischen Instituts der Uni-Klinik Erlangen. Dennoch laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Im Falle eines Falles ruft die Klinik die „Einsatzleitung Influenza-Pandemie“ ins Leben und richtet acht Isolierzimmer ein, die nur über Schleusen zu betreten sind. Der Bestand an Schutzkleidung wurde aufgestockt.
Experten äußern Skepsis
Als weitere Maßnahme ist die Impfung des Klinikpersonals in vollem Gange. Seit September lassen sich Schwestern, Ärzte und andere Mitarbeiter gegen die saisonale Grippe impfen – und ab Montag gegen die Schweinegrippe. Dafür hat das Klinikum 3000 Impfdosen beschafft. In der Krankenhaus-Apotheke lagern außerdem ein Fass mit sieben Kilo des Grippemedikaments Tamiflu sowie 2790 Tamiflu-Kapseln – das reicht für rund 7400 Patienten. Falls dies nicht langt, wird auf die bayerischen Staatsreserven zurückgegriffen. Die Vorbereitungen kosteten insgesamt 400.000 Euro.
Die Meinungen zu Schweinegrippe-Impfungen sind allerdings gespalten. Manche Experten äußern Skepsis. So auch ein Hausarzt aus Gostenhof. In Anbetracht der milden Krankheitsverläufe – in Deutschland wurden bislang zwei Todesfälle nachgewiesen – sieht er keine zwingende Notwendigkeit zur Impfung. Auch unter der Bevölkerung herrscht Impfmüdigkeit. Laut einer Umfrage von Infratest dimap wollen sich 39 Prozent der Befragten „auf keinen Fall“ gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Das Robert-Koch-Institut hingegen empfiehlt die Vorbeugung gegen beide Grippe-Formen.
Wer sich gegen beide Grippeformen impfen lassen möchte, sollte dies mit einem Abstand von zwei bis drei Wochen tun, so Professor Bernhard Fleckenstein.
Welche Maßnahmen in Nürnberg ergriffen werden, gibt heute das städtische Gesundheitsamt bekannt.