Die Schnee-Katastrophe

VAG macht schlapp - Mega-Staus - Hunderte Unfälle - keine Post - die Schule fiel aus
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Mit heftigen Böen und dichtem Schneetreiben kündigte sich die Katastrophe an. Es fielen fast 40 Zentimeter Neuschnee.
Berny Meyer 2 Mit heftigen Böen und dichtem Schneetreiben kündigte sich die Katastrophe an. Es fielen fast 40 Zentimeter Neuschnee.
Die Schneemassen legten die Niederflurzüge der Straßenbahn lahm. In der Wodanstraße entgleiste ein Zug.
News5 2 Die Schneemassen legten die Niederflurzüge der Straßenbahn lahm. In der Wodanstraße entgleiste ein Zug.

VAG macht schlapp - Mega-Staus - Hunderte Unfälle - keine Post - die Schule fiel aus

NÜRNBERG 40 Zentimeter Neuschnee in einer Nacht! Das gab’s seit mehr als 15 Jahren nicht mehr! Die weißen Massen, die Mittelfranken in der Nacht zum Freitag zudeckten, legten das gesamte Leben lahm. Und die Prognosen verheißen nichts Gutes fürs Wochenende. Denn es ist Regen vorhergesagt. Am Freitagabend tagte der Krisenstab im Nürnberger Rathaus...

Weil die Belastung durch den feuchten Schnee Hallen zum Einsturz bringen kann, sagte die Stadt bis einschließlich Samstagnachmittag alle Sportveranstaltungen in städtischen Hallen sowie Feiern und Veranstaltungen in Kindertagesstätten und Jugendheimen mit Flachdächern ab. Selbiges haben die Stadt Fürth und der Landkreis Nürnberger Land beschlossen.

Auch die Nürnberger Friedhöfe sind gesperrt, weil Bäume unter der Schneelast brechen können. Ausnahme ist der Westfriedhof. Bereits festgelegte Bestattungen finden statt. Die Friedhofsverwaltung sorgt hier für Sicherheit. Bayerns Forstminister Helmut Brunner warnte davor, in den Wald zu gehen.

Am Nürnberger Flughafen fielen vier Flüge aus

Die Situation auf den Straßen war besser als noch beim Schnee-Kollaps vor einer Woche. „Wir haben die Strategie umgestellt“. so SÖR-Chef Ronald Höfler. Die 480 Winterdienstmitarbeiter rückten schon um ein Uhr morgens aus. „Als der Berufsverkehr begann, waren die Hauptverkehrsstraßen frei.“ 200 Tonnen Salz streute SÖR am Freitag. Trotzdem ereigneten sich in Mittelfranken über 280 Unfälle. 22 Menschen wurden verletzt. Viele Pendler steckten in langen Staus fest.

Die VAG musste den Straßenbahnverkehr am Freitag komplett einstellen. Die Züge blieben im Schnee stecken, einer entgleiste. Auch die Busse fuhren erst gegen Mittag wieder nach Fahrplan. Weil die Heizungen in den Straßenbahnweichen das Eis und den Schnee nur langsam abtauten, war es bereits nach 15 Uhr, als die Straßenbahnen endlich wieder fahren konnten.

Auch die Bahn war betroffen: Zwischen Zirndorf und Cadolzburg musste die Strecke wegen umgestürzter Bäume für zwei Stunden gesperrt werden. Am Nürnberger Flughafen fielen vier Flüge aus.

Rund 900.000 Haushalte in ganz Mittelfranken warteten vergeblich auf ihre Post. Schon die Zulieferung in der Nacht in die Verteilerzentren fiel wetterbedingt aus. Außerdem kamen die Postboten mit ihren Karren und Fahrrädern nicht durch die Schneemassen. „Sobald sich die Situation entspannt, unternimmt die Post alles, um die Sendungen auszuliefern“, so ein Sprecher.

Die Schulkinder bejubelten den gestrigen Schneetag. In ganz Mittelfranken fiel die Schule aus. Immerhin entspannte sich dadurch die Situation im morgendlichen Berufsverkehr etwas.

Die Nürnberger Rathaus-CSU will nun prüfen lassen, ob künftig auch Hartz-IV-Empfänger als Ein-Euro-Jobber beim Schneeräumen helfen können. In Duisburg laufe das Modell einer solchen schnellen „Snow-Force“-Eingreifgruppe erfolgreich, weiß Stadtrat Marcus König: „Wir werden jedes Modell prüfen, das uns helfen kann, den Schneemassen Herr zu werden“, so SÖR-Chef Ronald Höfler. Wichtiger als zusätzliche Schnee-Schaufler seien jedoch Kraftfahrer, die mit einem Schneepflug umgehen können. Michael Reiner

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