Die N-Ergie senkt den Strompreis
Die Kunden müssen ab dem 1. Januar bis zu 9,5 Prozent weniger bezahlen. Elektrische Energie aus Wasserkraft wird überdurchschnittlich billiger
NÜRNBERG Strom wird immer billiger. Zumindest an der Leipziger Strombörse, wo sich die Versorger eindecken. Innerhalb eines Jahres haben sich die Preise dort halbiert. Grund: In der Krise hat sich die Nachfrage nach elektrischer Energie verringert, die Tarife fallen. Bei uns Verbrauchern kommt diese Preissenkung aber bisher nicht wirklich an. Doch nun macht die Nürnberger N-Ergie einen deutlichen Schritt: Zum 1. Januar senkt sie die Preise je nach Tarif und Verbrauch um bis zu 9,5 Prozent (siehe Tabelle in der AZ-Print-Ausgabe).
„Wir sind bisher davon ausgegangen, dass der Markt relativ ruhig bleibt“, sagt Dagmar Ginzel vom Vergleichsportal Verivox, das die Strompreise in ganz Deutschland analysiert. „Wir haben eher erwartet, dass das Preisniveau gleich bleibt oder die Preise sogar steigen.“ Denn zum 1. Januar erhöht sich auch die Abgabe zur Förderung von erneuerbaren Energien (EEG).
Doch die N-Ergie läutet nun eine Preissenkungsrunde ein. Der Nürnberger Versorger gibt die günstigeren Einkaufspreise an der Börse an seine Kunden weiter. Zuletzt waren es 560000 im Großraum, seitdem gibt die N-Ergie die Zahlen nicht mehr bekannt – der Wettbewerb auf dem Markt wird härter. „Wenn die Erhöhung durch die EEG-Umlage nicht dazugekommen wäre, hätten wir die Preise sogar im zweistelligen Prozentbereich senken können“, erläutert N-Ergie-Sprecherin Rita Kamm-Schuberth.
Besonders hoch sind die Einsparungen beim Ökostrom-Tarif
Dass die N-Ergie ihre Preise senken muss, ist sicherlich auch eine Folge des Wettbewerbs. Denn derzeit liegen die Nürnberger relativ weit hinten in den Vergleichlisten (siehe Tabellen unten).
Besonders hoch sind die Einsparungen beim Ökostrom-Tarif Purnatur der N-Ergie. Dessen Absatz hat sich zwischen dem Jahr 2007 und 2008 um 50 Prozent erhöht. Ende 2008 haben die Kunden der N-Ergie 4,6 Millionen Kilowattstunden (kWh) grünen Strom gekauft. Zum Vergleich: Insgesamt setzt die N-Ergie 9900 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr ab.
Der „grüne Strom“ wird kohlendioxidfrei aus reiner Wasserkraft gewonnen. Erzeugt wird er überwiegend in der Region: in den Wasserkraftwerken Hammer an der Pegnitz, am Brombach- und am Rothsee. Reicht das nicht, wird vom Wasserkraftwerk Melk in Österreich zugekauft. „Mit den neuen Preisen wird der Wechsel zu grünem Strom als Beitrag für den Klimaschutz noch attraktiver“, sagt Kamm-Schubert.
Michael Reiner
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