Die Jäger des verlorenen Aufstiegsplatzes
Fürths Trainer Möhlmann nach Absturz auf Rang vier: „Vielleicht liegt uns diese Rolle mehr, als die des Gejagten“. Kapitän Felgenhauer macht Allagui und Reisinger Mut: Im Training treffen sie ja auch
FÜRTH Fröhliche Ostern? Eigentlich war bei den Fürthern nach der bitteren, weil unnötigen 0:1-Pleite gegen Rostock kaum daran zu denken. Aber irgendwie muss sich bei Benno Möhlmann über die freien Tage die Erkenntnis durchgesetzt haben, dass weiteres Trübsal blasen auch nichts bringt. Denn obwohl seine Kicker nun nach der dritten Niederlage im vierten Spiel erstmals heuer aus den Aufstiegsrängen gerutscht sind und nun von Platz vier aus das Feld von hinten aufrollen müssen, kann der Kleeblatt-Trainer der ungewohnten Situation dennoch etwas Gutes abgewinnen. „Vielleicht liegt uns die Jäger-Rolle mehr, als die des Gejagten“, schwört er seine Truppe auf die schwere Auswärtsaufgabe gegen Wehen Wiesbaden am Sonntag (14 Uhr) ein.
Möhlmann: "Eine gute Halbzeit reicht nicht"
Platz vier als Chance? Ist damit nun alles vergeben und vergessen? Pustekuchen! Denn die teilweise haarsträubenden Fehler in der zweiten Hälfte hat Möhlmann noch lange nicht abgehakt – und seine Mannschaft wohl besser auch nicht. „Die Jungs sollen die Niederlage gegen Rostock ruhig in Erinnerung behalten. Schon um aus den Fehlern die richtigen Lehren zu ziehen“, hofft der Coach auf den berühmten Lerneffekt bei seinen Schützlingen. Schnellstmöglich, versteht sich. Denn „wir spielen jetzt schon seit ein paar Partien keinen guten Fußball mehr. Auch eine gute Halbzeit reicht nicht“, kritisiert Möhlmann. Stimmt. Wobei allerdings auch der spielerisch passable Durchgang eins gegen Rostock wieder das Hauptmanko der Fürther offenbarte: Der lahmende Angriff. „Es fehlen im Moment einfach die Tore“, weiß natürlich auch Möhlmann.
Bleibt jedoch die Frage, welchen Schalter er bei seinen verhinderten Torjägern Stefan Reisinger und Sami Allagui umlegen will, damit es endlich wieder klingelt. Immerhin wartet 14-Tore-Mann Allagui nun schon seit vier Partien auf sein Erfolgserlebnis, Kollege „Reise“ sogar seit fünf. An der Qualität der beiden kann es jedenfalls nicht liegen. „Im Training“, bestätigt Kapitän Daniel Felgenhauer, „treffen sie doch auch.“ Für Möhlmann ist die Torflaute, denn auch eher mental bedingt. „Wir müssen sehen, dass wir bei unseren Chancen einfach konzentrierter zu Werke gehen und auf dem Platz dann auch das machen, was wir vorher im Training besprochen haben“, will der Coach zusätzlich auch einen gewissen Schlendrian im Team erkannt haben.
Dem Kleeblatt fehlt die "innere Einstellung"
Was alles jedoch herzlich egal ist, so lange die „innere Einstellung“ (Möhlmann) bei seinen Spieler nicht passt. Denn weder Schlusslicht Wehen, noch der ebenfalls abstiegsbedrohte FC Augsburg (Heimgegner am 24. April), der gerade seinen Trainer Holger Fach gefeuert hat, werden den Jägern des verlorenen Aufstiegsplatzes die Punkte freiwillig überlassen. kk
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