Die hat's gut... Eine Fränkin führt zwei Hotels in der Karibik
Eine gebürtige Erlangerin (49) ist Chefin von 430 Mitarbeitern und Herrin über traumhafte Luxus-Herbergen auf St. Lucia. Jetzt wird sie auch noch Deutschlands Honorar-Konsulin auf der Insel
SOUFRIERE Eine Fränkin fährt in der Karibik auf der Erfolgsspur – als Unternehmerin mit gut 430 Mitarbeitern, als Kunstmäzenin und Diplomatin. Karolin Güler Troubetzkoy ist Miteigentümerin von zwei Luxushotels, Restaurants, Galerie, Öko-Urwald, Tauchschule und Spa und vor allem bei Lifestyle-Magazinen in den USA gefragt. Seit 25 Jahren wohnt die 49-Jährige auf St. Lucia zwischen Stränden, Kokospalmen, Regenwald, Papageien und erloschenen Vulkanen. Mann, hat’s die Frau gut...
Karolin rollt immer noch ein bisschen das R und findet es „wunderschön, dass ich mich in der Karibik und in Bayern wohlfühle“. Auch ihr Ehemann, Nick Troubetzkoy, ein kanadisch-russischer Star-Architekt, ist sehr gefragt. Der kam 1974 auf die Insel und entdeckte hier viel Potenzial, um den Geldadel anzulocken. In den von ihm kreierten Hotels „Jade Mountain“ und „Anse Chastanet“ nahe Soufrière an der Südwestküste nächtigen auch Hollywoodstars und Wall Street-Millionäre.
Seine Frau, in Erlangen geboren, kümmert sich um InnenAusstattung, Kunst und Personal. Schon vor der Heirat unterstützte sie St. Lucia im Tourismus, war auch Beraterin für die Organization of American States (OAS). Seit einigen Wochen ist die Fränkin auch Deutschlands Honorarkonsulin auf der Insel, die zu den Kleinen Antillen gehört.
Vom Bett in der Suite schweift der Blick auf Meer und Vulkankegel
Energisch und diplomatisch hat sie sich mit Tourismus-Minister Alan Chastanet dafür eingesetzt, dass nun Condor nach langer Pause wieder nach St. Lucia fliegt. „Ich bin glücklich, dass wir so mehr Urlauber aus meiner alten Heimat bekommen. Tourismus bringt Lohn und Brot.“ Die Unternehmerin hat türkische Wurzeln, heißt Güler, „die Glückliche“ und „die Lächelnde“.
„Karolin ist attraktiv und erfolgreich, aber zum Glück ,down to earth’“, also nicht abgehoben, sagt Patrick Michaud. Der Insulaner ist Chef eines Reiseunternehmens in Gros Islet, unweit der Hauptstadt Castries, über eine Autostunde entfernt von Soufrière.
Die Fränkin kommt bei Mitarbeitern und Gästen gut an. Als Schülerin in Erlangen und Nürnberg hat Karolin von Palmen, fernen Ländern und schönen Hotels geträumt, wie sie erzählt. Dass sie so erfolgreich wird, konnte sie nicht ahnen, auch nicht als Abiturientin des Willstätter Gymnasiums in Nürnberg und nicht am Tegernsee. Vom Hotel Verwandter in Rottach-Egern „war ich schon als Kind fasziniert und habe dort immer gern geholfen“.
Früher managte Steigenberger ein Hotel in St. Lucia. So machte Karolin als Betriebswirtschafts-Studentin der Fachhochschule München ein Praktikum auf der Insel, bekam Kontakte, war später im PR- und Tourismusgeschäft erfolgreich, erinnern sich Insulaner.
Was bei Geldadel und Lifestyle-Gazetten besonders ankommt: Die Suiten im „Jade Mountain“. Die haben weder Fenster noch Frontwand. Vom Bett schweift der Blick über den Zimmerpool aufs Meer und auf die zwei Pitons, die berühmten Vulkankegel.
Hilfe für Kommunen und Bedürftige liegt dem erfolgreichen Ehepaar am Herzen. „Wir sind Sponsoren für viele Sport- und Schulereignisse und andere wohltätige Zwecke“, sagt Nick Troubetzkoy. Hotelgäste können über ein extra eingerichtetes Spendenkonto den guten Zweck unterstützen. Bernd Kubisch
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