Die Großen sind die großen Verlierer
SPD und CSU büßen Stimmen ein. Aber die CSU-Kandidaten Dagmar Wöhrl und Michael Frieser ziehen als Direktkandidaten in den Bundestag – Gewinner sind die kleinen Parteien
NÜRNBERG Er hatte so auf die taktischen Wähler gehofft. Bis zuletzt warb SPD-Kandidat Günter Gloser um die Erststimmen der Sympathisanten von Grünen und Linken im Nürnberger Norden. Vergeblich, die Sensation blieb aus. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt konnte Dagmar Wöhrl das Direktmandat nicht abnehmen. Doch auch die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium hatte wenig Grund zur Freude. Auch sie verlor Stimmen. Ähnlich die Situation im Nürnberger Süden. CSU vor SPD, CSU-Neuling Michael Frieser vor dem SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Burkert – aber beide mit heftigen Verlusten.
So stimmten die Nürnberger ab (Zweitstimmen, Endergebnis):
CSU 31,9 Prozent, (minus 5,8 Punkte), SPD 23,6 Prozent (minus 11 Punkte), FDP 12,8 Prozent (plus 4,6 Punkte), Grüne 13,0 Prozent (plus 2,9 Punkte), Linke 9,5 Prozent (plus 4,4 Punkte) – die Einzelergebnisse der Stimmkreise in den Grafiken.
Zwar liegt die Nürnberger SPD mit 23,6 Prozent (Zweitstimmen) etwas über dem Bundestrend. Trotzdem sind die Sozialdemokraten meilenweit von den gut 43 Prozent entfernt, die sie bei der Kommunalwahl 2008 oder der ersten Schröder-Wahl 1998 (43,3 Prozent) erreicht hatten. Die Nürnberger CSU blieb mit 31,9 Prozent deutlich unter ihrem Ergebnis der letzten Europa- und der Landtagswahl. Gewinner der Wahl sind die kleinen Parteien. Für die Linke wird wohl Harald Weinberg in den Bundestag einziehen. mir
Mehr zur Bundestagswahl in Nürnberg und Franken, die Ergebnisse und Reaktionen der Parteien, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Montag, 28. September 2009