Die Freinachts-Scherze im Überblick

Übertriebene „Freinacht“-Streiche haben in Bayern Hunderte Polizeieinsätze ausgelöst. Die Beamten registrierten mehrere Körperverletzungen bei Schlägereien, mit Farbe oder Eiern beschmierte Hauswände, brennende Mülltonnen, ausgehobene Gullydeckel und Hindernisse auf Straßen. Schaden: mehrere zehntausend Euro.
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Ein zehn Meter hoher Riesen-Jesus - aus Protest.
dpa Ein zehn Meter hoher Riesen-Jesus - aus Protest.

MÜNCHEN - Übertriebene „Freinacht“-Streiche haben in Bayern Hunderte Polizeieinsätze ausgelöst. Die Beamten registrierten mehrere Körperverletzungen bei Schlägereien, mit Farbe oder Eiern beschmierte Hauswände, brennende Mülltonnen, ausgehobene Gullydeckel und Hindernisse auf Straßen. Schaden: mehrere zehntausend Euro.

Die Münchner Polizei rückte zwischen 20.00 und 6.00 Uhr insgesamt 167 Mal aus – 23 Mal wegen Sachbeschädigungen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord meldete 155 Einsätze mit „konkretem Bezug zur Freinacht“: Zwölf Menschen seien vor allem bei körperlichen Auseinandersetzungen verletzt worden, der Schaden betrage etwa 20 000 Euro. In Erding riss ein Mann einen Betonsockel heraus und warf ihn auf die Fahrbahn. Ein Auto prallte gegen das Hindernis, wodurch ein Schaden von 4000 Euro entstand.

In Gröbenzell zündeten bislang Unbekannte ein am Straßenrand abgestelltes Boot auf einem Anhänger an. Der Schaden beträgt rund 5000 Euro. In Schrobenhausen brannten am Morgen auf dem Parkplatz eines Autohauses zwei Fahrzeuge, an einem dritten Auto war eine Seitenscheibe eingeschlagen. Der Schaden beträgt etwa 30 000 Euro. Inwieweit hier ein Zusammenhang mit der Freinacht vorliegt, sei noch offen, hieß es.

Umgesägte Maibäume in Unterfranken

Die unterfränkische Polizei rückte zu rund 100 Einsätzen wegen des Freinacht-Treibens aus. Die Beamten zählten knapp 30 Körperverletzungsdelikte, 17 Sachbeschädigungen sowie 50 Hinweise zu Ruhestörung und Randale. Ferner galt es den Angaben zufolge, hilflosen Betrunkenen zu helfen. Unbekannte sägten eine Reihe Maibäume um.

Zahlreiche Einsätze verzeichnete auch das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West. Im Landkreis Ostallgäu beschmierten Kinder im Alter zwischen 11 und 13 Jahren zwei Schulen, in Lindenberg im Kreis Lindau wurden an geparkten Fahrzeugen mehrere Außenspiegel abgeschlagen. Im Landkreis Günzburg war am Morgen nach durchzechter Nacht ein 17-Jähriger zu Fuß auf der Autobahn 8 unterwegs. Er wurde dabei von einem Auto gestreift und leicht verletzt.

"Überbordende Freinachtsscherze"

In Burgau schlugen mehrere alkoholisierte Jugendliche mit Verkehrsschildern Automaten ein. Dagegen netter: Eine rund zehn Meter hohe Statue stellten Unbekannte bei Kaufbeuren (Schwaben) auf. Sie hatten die mit Stoffbahnen bekleidetete Figur errichtet, um damit scherzhaft gegen die Errichtung einer 55 Meter hohe Christusstatue an diesem Standort zu protestieren.

Den Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Schwaben Nord bescherten „überbordende Brauchtumsscherze“ rund 100 zusätzliche Einsätze. Mehrere Maibäume wurden gefällt. In Augsburg wurden zwei 24 und 26 Jahre alte Randalierer festgenommen, nachdem sie auf Polizisten losgegangen waren. In Mittelfranken drangen Unbekannte in Regelsbach bei Schwabach in die Stallungen eines Milchviehbetriebs ein und öffneten Stall und Gatter. 40 der insgesamt 180 Kühe gelangten ins Freie und mussten wieder eingefangen werden.

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