Die Drei von der Krankstelle
NÜRNBERG Die Länderspielpause kann auch dazu dienen, das eine oder andere Wehwehchen auszukurieren. Problem für die „Drei von der Krankstelle“ beim Club: Die Verletzungen von Julian Schieber, Albert Bunjaku und Mike Frantz sind alles andere als banale Blessuren.
Letzterer leidet am meisten, weil die Pechsträhne partout nicht abreißen will. „Ich habe sogar überlegt, ob es nicht besser wäre, alles hinzuschmeißen“, spielte Frantz mit dem Gedanken Karriereende. Aber: „Ich bin Kämpfer, auf und neben dem Platz.“ Los ging die Malaise bereits Mitte November: Mike rumpelte im Training mit Torhüter Raphael Schäfer zusammen. Schaden? Gering. Ein Zwicken im großen Zeh des rechten Fußes. Kurz darauf streikten die Adduktoren. Dann ein Magen-Darm-Virus, der zusätzlich das Immunsystem lahm legte. Zu Jahresbeginn ein Faserriss im Oberschenkel, Ende Januar meldete sich der Zeh wieder. Diagnose: Schwere Entzündung, auch durch eine leichte Fehlstellung der Knochen. Seit zweieinhalb Wochen trägt Frantz deshalb einen Gips und sagt: „Ich will endlich schmerzfrei werden. Ich gehe jetzt durch diese harte Zeit.“
Optimismus pur ist bei Bunjaku angesagt. Nach seinem kapitalen Totalschaden im Knie (Knorpelschaden vierten Grades, gerissener Außenmeniskus) Mitte letzten September glich der Stürmer einem Häuflein Elend. Sechs Monate später, für den Schweizer „eine halbe Ewigkeit“, hat Hoffnung den Frust verdrängt: „Ich bin schmerzfrei, das Knie reagiert auch auf stärkere Belastungen nicht.“ Trainer Dieter Hecking tritt dagegen wohlweislich auf die Euphoriebremse, empfiehlt dem Schweizer: „Albert ist noch lange nicht bei 100 Prozent. Ich würde ihm ja noch ein Spiel bis Mai wünschen, aber realistisch betrachtet soll er besser in der Sommervorbereitung wieder voll angreifen.“
Deutlich besser sieht es bei Schieber aus. Mit sieben Toren und acht Vorlagen bis zum 23. Spieltag, dem 3:0 gegen Frankfurt am 18. Februar, ist die 22-jährige Leihgabe vom VfB Stuttgart statisch betrachtet der beste Cluberer. Als einziger der drei „Sorgenkinder“ wird der Stürmer diese Saison sicher noch mitwirken können. Einen Monat nach seinem Meniskusriss samt folgender OP liegt Schieber voll im Zeitplan. Sechs Wochen Zwangspause hatten ihm die Ärzte vorhergesagt. „In den nächsten Tagen werde ich weiter Kraft und Ausdauer trainieren, eventuell nächste Woche wieder mit dem Ball arbeiten“, übt sich Julian tapfer in Geduld. „Vielleicht klappt’s in zweieinhalb Wochen gegen Lautern.“ Wenn nicht, dann eben in der folgenden Heimpartie gegen Mainz – dem inoffiziellen Endspiel um das Erreichen der Europa League.