Die DLRG Bayern freut sich über mehr Schwimmabzeichen – Kritik gibt es trotzdem

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft hat 2024 mehr Schwimmkurse angeboten und mehr Schwimmabzeichen vergeben als 2023. Doch viele Bäder seien in schlechtem Zustand, kritisiert der Verein.
von  AZ/dpa
Die DLRG bietet Schwimmkurse für Menschen aller Altersgruppen an.
Die DLRG bietet Schwimmkurse für Menschen aller Altersgruppen an. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Neumarkt - Einen Mangel an geeigneten Bädern für ihre Schwimmkurse beklagt der bayerische Landesverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) – obwohl der Verein 2024 mehr Schwimmabzeichen vergeben hatte als im Vorjahr.

Zu wenige Schwimmbäder: DLRG-Landesverband sieht Politik in der Pflicht

"Wir freuen uns zwar, dass wir so vielen Kindern das Schwimmen beibringen konnten", sagte ein Sprecher des bayerischen Landesverbands der DLRG im oberpfälzischen Neumarkt der Deutschen Presse-Agentur. "Aber es hätten mehr sein können, denn es fehlt vielerorts an geeigneten Schwimmbädern und an reservierten Schwimmbahnen zu kindergerechten Uhrzeiten. Hier sehen wir die Politik in der Pflicht."

Bundesweit mehr als 95.000 Schwimmabzeichen ausgegeben

Rund 2000 Ehrenamtliche sind nach Vereinsangaben in der Schwimmausbildung bei den bayerischen Orts- und Kreisgruppen der DLRG aktiv. 2024 erwarben insgesamt 5546 Kinder bei der DLRG im Freistaat das Frühschwimmer-Abzeichen "Seepferdchen" – 2023 waren es 5220 gewesen. Auch die Zahl der Menschen, die das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze, Silber oder Gold erwarben, nahm 2024 gegenüber dem Vorjahr zu. Insgesamt erteilte die DLRG Bayern im vergangenen Jahr 134.740 Schwimmstunden – rund 9000 mehr als 2023. 

Mit diesen Zahlen liegt der bayerische Landesverband im bundesweiten Trend. Die Bundesgeschäftsstelle des Vereins teilte mit, dass die DLRG 2024 bundesweit 95.273 Schwimmabzeichen ausgegeben habe. Dies sei ein Höchstwert in den vergangenen zehn Jahren.

"Modernisierung der maroden Bäderlandschaft" gefordert

Allerdings mahnte Präsidentin Ute Vogt insbesondere den schlechten Zustand vieler Schwimmbäder an: "Die neue Bundesregierung und die Länder müssen die geschaffenen finanziellen Möglichkeiten nutzen, um endlich auch die Modernisierung der maroden Bäderlandschaft anzuschieben."

Bundesweit engagierten sich 2024 nach Angaben der Bundesgeschäftsstelle knapp 33.000 Ehrenamtliche in der Schwimmausbildung der DLRG (2023: 31.507). Zusammengenommen investierten sie demnach rund zwei Millionen Stunden ihrer Freizeit, um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen das Schwimmen beizubringen. 

Die 1913 in Leipzig gegründete DLRG ist ein Verein für Wasserrettung und Nothilfe. Mit rund 630.000 Mitgliedern in bundesweit etwa 2000 Orts- und Kreisgruppen gilt sie als größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt.

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