Die Blitz-Eistiger: 92 Sekunden für vier Tore!

4:2! Zwei Doppelschläge im zweiten und dritten Drittel durch Leask und Fical sowie Mayr und Savage zwangen Schlusslicht Kassel in die Knie
NÜRNBERG Die Nürnberger Eishockey-Profis sind optimal in die Zweite Power-Periode des neuen Jahres mit fünf Spielen in zehn Tagen gestartet. 48 Stunden nach dem 3:2-Erfolg in Ingolstadt feierten die Ice Tigers gestern Nachmittag mit ihren 4025 Fans in der Arena Nürnberger Versicherung einen 4:2 (0:1, 2:0, 2:1)-Heimsieg über die Kassel Huskies. Damit haben es sich die Noris-Cracks vor der Dienstag-Partie in Köln im erlauchten Kreis der Verfolger des souveränen Spitzenreiters Eisbären Berlin festgesetzt – auf Platz vier mit nur einem Pünktchen Rückstand auf Wolfsburg.
Brockmann: "Das war ein hartes Stück Arbeit"
Streng genommen genügten den Blitz-Eistigern rekordverdächtige 92 Sekunden, um das DEL-Schlusslicht, das wie aus heiterem Himmel durch einen Treffer von Derek Damon 1:0 in Führung gegangen war (16.), in die Schranken zu weisen. Exakt 26 Sekunden lagen zwischen dem 1:1-Überzahltreffer von Rob Leask und dem 2:1 (29.) durch Petr Fical, der den Puck ziemlich humorlos unter die Latte hämmerte.
66 Sekunden benötigten im letzten Drittel dann Roland Mayr mit einem sehenswerten Schlenzer unter die Latte (51.) und André Savage, der nach einem Pass von Morten Ask goldrichtig stand (52.), um die Weichen endgültig auf Sieg zu stellen. Hugo Biosverts Anschlusstreffer zum 4:2 war höchstens für Statistik-Freaks von Interesse. Kein glanzvoller Sieg, aber haushoch verdient, denn Nürnberg hatte die besseren Chancen und war in der Offensive ganz klar die aktivere Mannschaft.
„Das war ein hartes Stück Arbeit“, befand Tigers-Trainer Andreas Brockmann nach der Schluss-Sirene, „wichtig ist, dass wir die drei Punkte gemacht haben.“ Wobei sich Brockmann von der aktuellen Tabellensituation keineswegs blenden lässt. „Mich interessiert. wo wir nach 56 Spielen stehen. Unser Ziel ist und bleibt ein Platz unter den ersten Zehn.“
Goalie Mann kommt aus Dresden
Findet auch Rob Leask, gestern Nürnbergs Bester: „Zu weit nach vorne zu gucken, ist auch nicht gut. Das kann sich alles schnell ändern.“ Leask war jedenfalls heilfroh, „dass ich das erste Tor geschossen habe. Danach haben wir das Spiel unter Kontrolle gehabt.“
Das sah auch Jimmy Waite auf der Tribüne so. Der kurzfristig als Ersatzmann für Stammkeeper Patrick Ehelechner verpflichtete ehemalige Ingolstädter Super-Goalie muss sich in Sachen Spielpraxis wohl noch etwas gedulden. „Jimmy fährt mit nach Köln – um die Mannschaft kennen zu lernen“, kündigte Brockmann an. „Für einen 40-Jährigen schaut er jedenfalls sehr fit aus.“ Im Anflug auf den Tiger-Käfig ist auch der 35-jährige Stefan Mann (Dresden). Als Ersatz für Florian Keller, der in wohl nicht mehr das Tiger-Trikot tragen wird. gs/fj