Die Bayern rüsten ab - Über 6000 Waffen abgegeben
6300 Waffen landeten seit Juli beim LKA – Augsburg will sie zum Teil weiter verkaufen. In den vergangenen drei Monaten gaben Bayern 6385 Waffen und Waffenteile bei der Behörde in der Mailinger Straße ab.
MÜNCHEN 2151 Gewehre, 1868 Handfeuerwaffen, 11 Maschinenpistolen und 180 000 Schuss Munition: Die Waffenschränke im Landeskriminalamt in München sind randvoll. In den vergangenen drei Monaten gaben die Bayern 6385 Waffen und Waffenteile bei der Behörde in der Mailinger Straße ab. Der Grund: Das Amnestieprogramm zur straffreien und kostenlosen Abgabe von illegalen Waffen.
Das Landeskriminalamt musste seine Fachabteilung aufstocken – schließlich landen hier alle nicht angemeldeten Knarren, die in Bayerns Gemeinden und Polizeidienststellen abgegeben wurden. Im LKA werden sie untersucht, ob mit ihnen bei einem Amoklauf oder einem Verbrechen geschossen wurde. Wenn nicht, landen sie im Schmelzofen – bis auf die Waffen, die einen besonderen Wert haben. Die kommen in die hauseigene Waffenkammer, 117 waren es bis jetzt.
Das LKA bekommt aber nicht alle Waffen: Die Staatsregierung verkauft über das Landwirtschaftsministerium Jagdwaffen an Jäger oder Jagdberechtigte – das Geld kassiert dann das Innenministerium. München tut das nicht. Hier gehen laut Daniela Schlege, der Sprecherin des Kreisverwaltungsreferats, alle Waffen ans LKA.
Augsburg aber überlegt, seltene Waffen an Museen zu verhökern. Das findet das Innenministerium nicht witzig: „Wir halten nichts von einem Verkauf durch die Gemeinden, Ziel ist es doch, die Waffen zu vernichten“, sagte ein Sprecher. In Augsburg bleibt man trotz der Kritik gelassen: „Wir werden nicht zu Waffenhändlern“, sagte Ordnungsreferent Walter Böhm (CSU). Viel zu verkaufen hatte die Schwabenstadt sowieso noch nicht: Bisher kamen eh nur 30 Waffen zurück.
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