Die Bahn möchte in den nächsten Jahren rund 500 Millionen Euro in Neuerungen investieren.

München - Die Deutsche Bahn geht von einem weiteren kräftigen Wachstum im Regionalverkehr in Bayern aus. Die Zahl der Fahrgäste wachse jährlich um zwei bis drei Prozent, sagte der Sprecher der Geschäftsführung der DB-Regio Bayern, Hansrüdiger Fritz, am Dienstag in Ingolstadt. 2017 wurden von DB-Regionalzügen in Bayern 124,2 Millionen Fahrgäste befördert.
Trotz vieler Baustellen werde sich die Pünktlichkeitsquote im laufenden Jahr voraussichtlich leicht verbessern, so Fritz. Im vergangenen Jahr kamen 92,33 aller rot lackierten DB-Regionalzüge in Bayern pünktlich an. Das bedeutet: eine Verspätung von nicht mehr als fünf Minuten.
Mehr Doppelstock-Fahrzeuge
Was die Bahn zum Fahrplanwechsel vom 9. Dezember an vorhat: Investition in neue Züge: Insgesamt investiert die DB-Regio Bayern in den nächsten Jahren rund eine halbe Milliarde Euro in neue Fahrzeuge. Mehr Doppelstock-Fahrzeuge: Nach dem Fahrplanwechsel werden demnach neue "Twindexx"-Doppelstocktriebzüge auf den Strecken von München beziehungsweise Augsburg über Treuchtlingen nach Nürnberg sowie als "Main-Spessart-Express" von Bamberg über Schweinfurt, Würzburg und Aschaffenburg eingesetzt.
Ab Sommer sollen zudem verspätet ausgelieferte neue Doppelstock-Züge die umgerüsteten alten IC-Waggons des München-Nürnberg-Expresses schrittweise ersetzen und so die Kapazität auf der Verbindung um 50 Prozent erhöhen.
Mit dem "Bayern-Hopper" für 13,60 Euro durch den Freistaat
Regionalzüge zum Flughafen: Erstmals in seiner Geschichte wird der Münchner Flughafen direkt von Regionalzügen angefahren. Nach Fertigstellung der "Neufahrner Kurve" rollt der "Flughafenexpress" stündlich von Regensburg über Landshut umsteigefrei zum Flughafen.
Das neue Ticket: In Kooperationen mit den anderen in Bayern tätigen Bahn-Anbietern hat sich die Bahn eine neue Fahrkarte einfallen lassen: Mit dem "Bayern-Hopper"-Ticket kann man Strecken bis zu 50 Kilometer und mit bis zu drei Kindern hin- und zurückfahren – für 13,60 Euro.
WLAN lässt auf sich warten
Die WLAN-Warteschleife: Auf die Ausstattung von Regionalzügen mit WLAN werden die Kunden wohl noch warten müssen. Wenn die Bayerische Eisenbahngesellschaft dies bestelle, könne man die Fahrzeuge in kurzer Zeit entsprechend ausrüsten. Die Bahn werde die Millioneninvestitionen aber nicht von sich aus vornehmen. Es stelle sich auch die Frage, ob zusätzliche Mittel nicht besser "in ein paar Kilometer mehr" angelegt seien.
Fahrplanwechsel am 9. Dezember - die Neuerungen
Das bringt der Fahrplanwechsel ab 9. Dezember für Oberbayern:
- Der neue "Flughafenexpress" von Regensburg zum Airport München kommt auch den Moosburgern und Freisingern zugute, die damit stündlich ohne Umsteigen in kurzer Zeit zum Terminal gelangen können.
- Zwischen München und Ingolstadt gibt es einen zusätzlichen Regionalexpress ab 16.22 Uhr, der nur in Ingolstadt hält und so nur 45 Minuten zwischen beiden Hauptbahnhöfen benötigt. Nach München wird um 06.56 Uhr eine 42-Minuten-Verbindung eingerichtet.
- Zwischen München und Garmisch-Partenkirchen wird auf der Außerfernbahn ein Doppelstock-Zug eingesetzt.
- Auf der Südostbayernbahn wird zwischen Mühldorf und Salzburg ein Stundentakt eingerichtet (bisher nur Zwei-Stunden-Takt). Es gibt zusätzliche Früh- und Spätzüge.
- Einzelne Züge des "Fugger-Express" zwischen München und Augsburg legen zusätzliche Halte in Mammendorf, Haspelmoor und Althegnenberg ein.
- Es gibt aber nicht nur Verbesserungen. An den Wochenenden entfallen am Vormittag zwei Zugpaare zwischen Garmisch-Partenkirchen und Lermoos. Ebenfalls aufgrund "veränderter Taktlage" – so heißt es von DB-Regio – verlängert sich teilweise die Aufenthaltszeit für die Reisenden zum Anschluss nach Kempten in Reutte um rund eine halbe Stunde.
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