Die Aufreißer vom Dienst: Pfusch mit Kopfsteinpflaster

Der Straßenbelag in der Waaggasse muss neu verlegt werden, weil bei der Sanierung vor zehn Jahren der Untergrund beschädigt wurde – Sanierungsarbeiten auch vor der Lorenzkirche
von  Abendzeitung

Der Straßenbelag in der Waaggasse muss neu verlegt werden, weil bei der Sanierung vor zehn Jahren der Untergrund beschädigt wurde – Sanierungsarbeiten auch vor der Lorenzkirche

NÜRNBERG Es sind noch keine zehn Jahre her, dass das Pflaster in der Waaggasse vor der IHK generalsaniert wurde. Doch der Straßenbelag muss schon wieder erneuert werden! Grund: Bei den letzten Arbeiten wurde gepfuscht. Die Granitsteine haben sich gelockert und müssen nun aufwändig in einem stabilen Betonbett verlegt werden. Auch vor der Lorenzkirche erneuern die städtischen Aufreißer vom Dienst das Pflaster.

Bei der letzten Sanierung in der Waaggasse wurden die alten Fugen zwischen den Granitsteinen mit einem Hochdruck-Strahler entfernt. Dieser, so heißt es aus dem Tiefbauamt, beschädigte auch den Untergrund, im dem die Steine verankert sind. Außerdem wurde bei den damaligen Arbeiten jeweils nur eine Fahrspur saniert. „Gerade im Bereich zwischen den Spuren sind nun die Schäden aufgetreten", so ein Mitarbeiter des Tiefbauamts. Dazu kommt, dass das Pflaster in der Waaggasse durch Bus- und Lieferverkehr stark belastet ist.

Mit dem Hochdruck-Strahler den Untergrund beschädigt

Die städtischen Pflasterleger haben die Lehren aus dem Pfusch gezogen. Diesmal blieben die Hochdruckgeräte im Bauhof. Außerdem wurde die Waaggasse komplett gesperrt. Die Steine werden in einem neuen, stabilen Betonbett verlegt und in die Fugen kommt ein Spezialmörtel, der viel widerstandsfähiger als das herkömmliche Material ist. Kosten für die 100-Meter-Strecke: 35000 Euro.

Auch in der Fußgängerzone rund um den Tugendbrunnen in der Königstraße sind die Pflasterer derzeit beschäftigt. Noch bis zum 7. November wird hier auf einer Fläche von 1500 Quadratmeter die alte Pflasterung erneuert, die in den 1980er Jahren verlegt wurde. Wegen des starken Lieferverkehrs vom Lorenzer Platz her ist auch hier das Pflasterbett beschädigt. Zudem hat sich das ursprüngliche Fugenmaterial ebenfalls zersetzt. „Und jedes Mal, wenn die Kehrmaschinen darüber fahren, lösen sich kleine Brocken. Auch dadurch haben sich die Steine gelockert“, so der Tiefbauamts-Experte.

Folge ist: Auf der gesamten Fläche müssen die Steine, die quasi unverwüstlich sind, neu verlegt werden. Auch hier kommt der hochmoderne Spezialmörtel zum Einsatz. Der östliche Lorenzer Platz wurde bereits im vergangenen Jahr saniert. Michael Reiner

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.