DGB: Bayerische Azubis weniger zufrieden

Die Zufriedenheit der bayerischen Auszubildenden ist hoch, doch sie sinkt einer Gewerkschaftsumfrage zufolge. Und das, obwohl die Nachfrage nach Lehrlingen hoch ist, wie lange nicht mehr. Kritik gibt es unter anderem an ausbildungsfremden Tätigkeiten und am Druck zur ständigen Erreichbarkeit.
dpa |
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Eine Auszubildende rührt Teig mit einem Handrührer. Foto: Marcel Kusch/dpa/Archivbild
dpa Eine Auszubildende rührt Teig mit einem Handrührer. Foto: Marcel Kusch/dpa/Archivbild

München (lby) - Die Zufriedenheit der Auszubildenden in Bayern sinkt einer Studie der DGB-Jugend zufolge. Zwar äußerten sich 72 Prozent der von der Gewerkschaft Befragten positiv - allerdings ist das der schlechteste Wert seit Start der regionalen Auswertung im Jahr 2012, wie der DGB am Freitag in München mitteilte.

Besonders kritisch sieht die Gewerkschaft, dass immer häufiger ausbildungsfremde Tätigkeiten angeordnet werden. 17 Prozent der Befragten müssen sie immer oder häufig leisten. Das ist bisheriger bayerischer Rekord und deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt von 12 Prozent. "Kleinere Betriebe ohne Interessenvertretung nutzen Azubis häufig einfach als billige Arbeitskräfte", sagte der Vorsitzende des DGB Bayern, Matthias Jena.

Ein weitere Kritikpunkt der Gewerkschaft sind Überstunden. 42 Prozent müssen sie leisten, dabei betont Jena, dass sie "eigentlich in der Ausbildung gar nicht anfallen sollten". Andro Scholl, der Bezirksjugendsekretär des DGB Bayern, sagte zudem: "Es kann nicht sein, dass Azubis stundenlang über mobile Endgeräte erreichbar sein müssen."

Der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags, Manfred Gößl, betonte dagegen: "Die Unternehmen in Bayern investieren so viel wie noch nie in die berufliche Bildung." Kein Unternehmer habe Interesse, seine künftigen Mitarbeiter zu vergraulen. "Das ständige Schlechtreden erweist der Ausbildung einen Bärendienst und entspricht einfach nicht den Tatsachen." In einer Umfrage der bayerischen IHK-Mitgliedsfirmen gäben die Jugendlichen ihren Ausbildungsbetrieben auf einer Skala von ein bis fünf eine Zwei.

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