"Dezent-elegant": Neue Beleuchtung für Neuschwanstein

Schwangau (dpa/lby) - Schloss Neuschwanstein erstrahlt ab heute in neuem Licht - allerdings ohne spektakuläre Farbwechsel. "Ich habe mir den Nachbau im Disneyland Orlando angeschaut, so wird das nicht", sagte der Bürgermeister der Gemeinde Schwangau (Landkreis Ostallgäu), Stefan Rinke. Die 47 LED-Strahler sollen stattdessen eine "dezent-elegante Beleuchtung mit leichter Theatralik" gewährleisten, sagte der CSU-Politiker. "Uns war wichtig, dass es dem Bauwerk angemessen ist."
Trotz des Verzichts auf Spektakel wird es Neuerungen geben: Die Strahler wurden so eingestellt, dass sie einzelne Elemente des Bauwerks herausstellen. Täglich von 22.47 Uhr bis 23 Uhr wird die Beleuchtung nach und nach abgeschaltet, so dass das Schloss langsam in der Dunkelheit verschwindet. Zu Todestag und Geburtstag des Bauherren, König Ludwig II., am 13. Juni beziehungsweise 25. August sowie an Silvester sind zudem Sonderbeleuchtungen geplant. "Da geht es aber vor allem um unterschiedliche Helligkeiten", sagte Rinke.
Am Sonntag erstrahlte zum letzten Mal die alte Beleuchtung. Bis zur Premiere der neuen Strahler lasse man das Schloss bewusst zwei Abende unbeleuchtet, "auch um den Unterschied herauszustellen", sagte Rinke. Die Gemeinde Schwangau, die seit 1961 für die Beleuchtung des Schlosses zuständig ist, lässt sich die Umrüstung 300 000 Euro kosten. Die neuen Strahler sollen aber nicht nur besseres Licht geben, sondern auch insektenfreundlicher sein und Strom sparen: "Die gesamte neue Anlage verbraucht so viel Energie wie zwei der alten Halogenscheinwerfer", sagte Rinke.