Deutschlands erfolgreichster TV-Regisseur ist ein Franke!

Wenn Hans-Jürgen Tögel neben der Filmkamera mit einem deutlichen „Biddeee“ zum Start der Dreharbeiten aufruft, dann wissen Phonetik-Kenner: der Mann kommt unüberhörbar aus Franken! Tögel ruft im Berufsleben sehr oft „Biddeee“. Danach bewegen sich die berühmtesten Schauspieler, um in den erfolgreichsten TV-Filmen an ihrer Popularität zu arbeiten. Hans-Jürgen Tögel ist der dienstälteste TV-Regisseur Deutschlands.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Fränkischer Erfolgregisseur auf hoher See: Hans-Jürgen Tögel aus Bayreuth dreht derzeit im Indischen Ozean zwei weitere "Traumschiff"-Folgen auf dem Fünf-Sterne-Kreizfahrten-Dampfer "MS Deutschland".
Loy Fränkischer Erfolgregisseur auf hoher See: Hans-Jürgen Tögel aus Bayreuth dreht derzeit im Indischen Ozean zwei weitere "Traumschiff"-Folgen auf dem Fünf-Sterne-Kreizfahrten-Dampfer "MS Deutschland".

BAYREUTH - Wenn Hans-Jürgen Tögel neben der Filmkamera mit einem deutlichen „Biddeee“ zum Start der Dreharbeiten aufruft, dann wissen Phonetik-Kenner: der Mann kommt unüberhörbar aus Franken! Tögel ruft im Berufsleben sehr oft „Biddeee“. Danach bewegen sich die berühmtesten Schauspieler, um in den erfolgreichsten TV-Filmen an ihrer Popularität zu arbeiten. Hans-Jürgen Tögel ist der dienstälteste TV-Regisseur Deutschlands.

Der 67-Jährige ist unmittelbar nach seiner Geburt im Sudetenland mit Vater (Steuerberater) und Mutter (Hausfrau) in Bayreuth gelandet – und dort aufgewachsen: „Das war eine wunderbare Zeit“, schwärmt Tögel noch heute. Eigentlich sollte Hans-Jürgen nach dem Abitur an der Bayreuther Realschule den väterlichen Beruf des Steuerberaters erlernen. Doch der ehrgeizige junge Mann setzte sich durch: „Ich wusste schon im jugendlichen Alter, dass ich Dirigent oder Regisseur werden wollte.“ Das Ergebnis: „Mein Vater hat nach meinen Berufswünschen frühzeitig kapituliert“, so der prominente Fernseh-Franke.

Hans-Jürgen Tögel studierte in München Theater-wissenschaften und verzichtete aufs Dirigieren. Grund: Der mit Richard Wagners Schwiegertochter Winifried gut bekannte Hans-Jürgen wurde von den Wagners dem berühmten Dirigenten Wolfgang Sawallisch vorgestellt. Der testete den künftigen Star-Regisseur auf seine Fähigkeit, ein Orchester zu leiten – und dämpfte die Euphorie des jungen Bayreuthers: „Über Regensburg wirst du nicht hinauskommen.“

Über Nacht ein gefragter TV-Regisseur

Der junge Tögel fand aber nach Besuchen im Bayreuther Jazzlokal „Funzel“ und nach Promi-Einladungen in der Villa Wahnfried Geschmack am Showbusiness. Nach seinem Studium in München war Hans-Jürgen Tögel über Nacht ein gefragter TV-Regisseur, der im deutschen Fernsehen die höchsten Unterhaltungs-Quoten aller Zeiten erreichte: Bis zu 23 Millionen Fernsehzuschauer, fast zwei Drittel der deutschen Fernseh-Bevölkerung, schauten seine Straßenfeger „Schwarzwaldklinik“ (Tögel drehte zwölf Folgen) und „Traumschiff“.

Mit dem ist der Bayreuther derzeit auch wieder im Indischen Ozean unterwegs: Für zwei Folgen (Schwerpunkt: Vietnam und Papua-Neuguinea) dreht Tögel auf der MS Deutschland mit einem 50-köpfigen Team auf hoher See. Mit dabei diesmal: die Schauspiel-Stars Heidelinde Weis, Gila von Weitershausen, Gertraud Jesserer (vom Burgtheater Wien), mit Harald Schmidt und den üblichen „Traumschiff“-Verdächtigen, wie Heide Keller („Chef-Stewardess Beatrice“), Siegfried Rauch („Traumschiff“-Kapitän Jakob Paulsen) und Horst Naumann („Traumschiff“-Arzt Dr. Horst Schröder).

Hans-Jürgen Tögel hat das Gefühl fürs Gefühl: Sein Spezialgebiet sind Seifenopern und populäre Krimis: Neben „Rosamunde Pilcher“ produzierte er berühmte Serien wie „Ein Fall für Zwei“, „Der Alte“, „Derrick“. Tögel arbeitete mit den berühmtesten Schauspielern der Nachkriegszeit zusammen – unter anderem mit Gerd Fröbe, Paul Dahlke, Axel von Ambesser, Harald Juhnke, Uschi Glas und Karlheinz Schroth. „Der war mein künstlerischer Ziehvater“, erklärt Tögel.

Und wenn sich der Erfolgsregisseur von seiner 374. Regie-Arbeit auf dem „Traumschiff“ erholen will, dann fährt er am liebsten nach Bamberg. „Denn dort gibt es eine herrliche Altstadt, in der ein hervorragendes Bier ausgeschenkt wird.“

Leo Loy

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.