Deutschlands dümmster Bankräuber vor Gericht
Er prahlte in E-Mails mit der Tat. Jetzt wird dem 19-Jährigen in Würzburg der Prozess gemacht
WÜRZBURG Hochmut kommt vor dem Fall! Seine dreiste Prahlerei wurde einem 19-jährigen Räuber zum Verhängnis. Der junge Mann aus Mulfingen in Baden-Württemberg überfiel im August eine Bank in Röttingen bei Würzburg. War es „Berufsstolz“, Übermut oder einfach nur Dummheit? Jedenfalls schrieb er E-Mails an Journalisten und Ermittler, die schließlich ohne größere Umstände zu seiner Festnahme führten...
Nicht die 2500 Euro Beute brachten den Mann, gegen den am Dienstag in Würzburg verhandelt wird, in ganz Deutschland in die Schlagzeilen. Bekannt wurde er, weil er in den Mails die Höhe seiner Beute selbst nannte und sich über die Ermittler lustig machte – mit dem Absender „raeuber. von.roettingen@web.de“. Was er nicht wusste: Der Standort eines Computers kann von Experten heutzutage leicht ermittelt werden.
Eine Woche nach dem Überfall schrieb der junge Mann an Journalisten und berichtete, er sei nach Hamburg geflüchtet, „eine große Stadt, in der ihn die Polizei nicht finden“ werde. Er sei außerdem kein Bayer, wie die Polizei behauptete, sondern Baden-Württemberger.
Der 19-Jährige saß auf der Hamburger Reeperbahn in einem Internetcafé, als die Ermittler zugriffen. Bei seiner Festnahme „war er völlig perplex“, sagte der Würzburger Polizeisprecher Michael Zimmer damals. „Er wollte Katz und Maus mit der Polizei spielen. Aber bevor es richtig losging, saß er schon in der Falle.“
Seitdem sitzt der wegen räuberischer Erpressung angeklagte Mann in Untersuchungshaft. Jetzt wird ihm auch noch „kurzer Prozess“ gemacht: Es wurde nur ein Verhandlungstag festgelegt. azn
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