Deutsche Pfandbriefbank erwartet Gewinnrückgang
München (dpa/lby) - Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) hat ihren Gewinn im vergangenen Jahr entgegen der Prognosen überraschend gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 216 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Aber dieses Jahr erwartet Vorstandschef Andreas Arndt einen Rückgang auf 180 bis 200 Millionen Euro, weil er beim Neugeschäft vorsichtiger ist, die Konjunktur abflaut, der Wettbewerb auf dem gewerblichen Immobilienmarkt zunimmt und die Renditen unter Druck sind.
Konkrete Auswirkungen der Coronaseuche sehe die pbb heute noch nicht, sie beobachte aber die Entwicklung bei Einzelhandel, Hotels und Büroimmobilien genau, sagte Arndt. Die hohen Eigenkapitalquoten der Investoren seien ein enormer Risikopuffer, und die Bank habe ihre Risikovorsorge im vergangenen Jahr aufgestockt.
Die Hälfte des Neugeschäfts macht die Pfandbriefbank in Deutschland, vor allem mit der Finanzierung von Bürogebäuden. Die USA machen 15 Prozent des Neugeschäfts aus, Großbritannien nur noch 7 Prozent. Der Londoner Büromarkt sei trotz Brexit stabil, aber Einzelhandelsimmobilien schwächelten.
Insgesamt seien die Immobilienmärkte stabil, aber die Attraktivität für Anleger drücke die Renditen. Auf der anderen Seite konnte sich die pbb dank der niedrigen Zinsen günstiger refinanzieren - fast ausschließlich über den Kapitalmarkt, "was auf den ersten Blick nicht recht zu einer Pfandbriefbank passen will", sagte Arndt. Für 2020 wolle sie Gewerbeimmobilien für 8 bis 9 Milliarden Euro finanzieren. "Die ersten Zahlen für das erste Quartal sehen ordentlich aus."
Die Aktionäre sollen für das abgelaufene Jahr 75 Prozent als Dividende des Gewinns ausgeschüttet bekommen, das entspricht einer Dividendenrendite von 7,9 Prozent. Diese Dividendenpolitik wolle die pbb bis 2022 fortführen, sagte der Vorstandschef.
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