Deutsche Bahn will Starnberg wegen Seebahnhof verklagen

Starnberg/München (dpa/lby) - Im millionenschweren Streit um den Starnberger Seebahnhof will die Deutsche Bahn jetzt die Stadt verklagen. Eine Mediation zu dem seit mehr als 30 Jahren schwelenden Thema sei nach 15 Sitzungen gescheitert, teilte die Bahn am Mittwoch mit. "Wir bereiten jetzt eine Klage vor", sagte ein Bahnsprecher.
Starnberg und die Bahn hatten 1987 vereinbart, die Bahnhofssituation grundlegend neu zu gestalten. Die Bahn habe im Zuge der Vereinbarung den neuen Bahnhof Starnberg Nord mit Park und Ride-Anlage gebaut und schon vor Jahren in Betrieb genommen. Die Stadt sei aber im Gegenzug ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen, den Seebahnhof - mit fantastischem Blick über den See und auf die Alpenkette - zu modernisieren und barrierefrei auszubauen. Eine Kostenschätzung sei im Jahr 2016 von 115 Millionen Euro ausgegangen, sagte der Bahnsprecher. "Wir gehen davon aus, dass wir jetzt von 140 Millionen Euro sprechen."
Ein modernisierter Bahnhof würde auch ermöglichen, künftig einen dichteren Takt zu fahren. Das könnte mit dem Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München ein Thema werden.
Erst in der vergangenen Woche hatte das Verwaltungsgericht München die Bezüge von Starnbergs Bürgermeisterin Eva John wegen Dienstpflichtverletzungen gekürzt. Ein Punkt waren dabei auch die Verträge zwischen Starnberg und Bahn zu dem Bahnhof. Die Bürgermeisterin habe wichtige Schritte nicht in der gebotenen Eile vollzogen, urteilte das Gericht.