Der vergessene Held
FÜRTH - Fürths Aleksandar Kotuljac: Beim letzten Duell mit Osnabrück (6:3) wurde der Stürmer gefeierte – am Sonntag gegen den VfL sitzt er maximal auf der Bank. Trainer Benno Möhlmann: „Er muss sich übers Training empfehlen“
Denkt Aleksandar Kotuljac an den 2. Dezember 2007 zurück, dürfte er eine Gänsehaut bekommen. Als gesetzter Stürmer und Stammspieler war er seinerzeit maßgeblich am Fürther 6:3-Kantersieg gegen den VfL Osnabrück beteiligt, der 26-Jährige erzielte beim „verrücktesten Spiel, das ich je erlebt habe“ (Präsident Helmut Hack) zwei Tore und war beim torreichsten Fürther Spiel in der vergangenen Saison bester Mann auf dem Platz. War! Am Sonntag (14 Uhr) kommt erneut der VfL ins Playmobilstadion – Kotuljac aber wird auf der Tribüne sitzen, bestenfalls auf der Ersatzbank.
In der vergangenen Saison oft gefeiert, in dieser Spielzeit so gut wie vergessen und abgeschrieben. Keine Minute Spieleinsatz. Der tiefe Fall des Aleksandar K. „Er muss sich übers Training empfehlen“, lautet Benno Möhlmanns lapidare Rückkehr-Formel auf die Fußballbühne für den gebürtigen Hannoveraner. Gerade nach dem 4:0-Kantersieg in Oberhausen dürfte das schwer genug. Der Coach trocken: „Ich habe sechs Stürmer im Kader, zwei spielen, zwei sitzen auf der Bank und die anderen auf der Tribüne.“ Wie Kotuljac.
Möhlmann sieht keinen Grund für Änderungen
„Die gespielt haben, haben gut getroffen“, sieht Möhlmann derzeit wenig Grund für Änderungen im Team. In Oberhausen trafen nämlich die Angreifer Stefan Reisinger (zwei), Bernd Nehrig und Sami Allagui. Letzterer, von Carl Zeiss Jena gekommen, führt mit sechs Treffern sogar die Torjägerliste der Zweiten Liga an. Und mit 16 Treffern haben die Ronhöfer sogar die meisten Zweitliga-Tore bis dato erzielt. Möhlmann hat im Angriff ein Luxusproblem – die Papiere für Kotuljac für Sonntag werden dadurch nicht besser.
Dafür verspricht sich Benno einen offenen Schlagabtausch gegen den Kollegen „Pele“ Wollitz und den VfL. Möhlmann: „Osnabrück tritt so gut wie ihr Trainer auf – frech, mutig und voller Selbstvertrauen.“ Wer aber glaubt, der Coach ruht auf den Kantersieg von Oberhausen, auf Rang sechs und den Lorbeeren aus, täuscht sich. Im Gegenteil. Grantler Benno: „Es läuft noch nicht so, wie ich es mir vorstelle. Ich hoffe, wir können es noch besser.“ Mit und ohne Kotuljac. M.H.
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