Der vergessene Feiertag Josefi: Freibier und Freifahrt
Andechs/Bayrischzell (dpa/lby) - Mit Freifahrten und Freibier können alle Josefs, Josefas und Josefinen am nächsten Dienstag (19. März) ihren Namenstag feiern. Im oberbayerischen Kloster Andechs gibt es nach einer Messe zu Ehren des Heiligen Josef Freibier für alle seine Namensvettern - zu denen auch der Leiter des Andechser Bräustüberls, Josef Eckl, zählt. Die Gäste müssen allerdings den Personalausweis vorlegen - selbsternannte Bepperl gehen leer aus.
Die Wendelsteinbahn bringt Seppen und Seppas kostenlos auf den Berg. "Im vergangenen Jahr haben sich rund 500 Seppen trotz schlechten Wetters am Wendelstein getroffen um ihren Namenstag zu feiern. Viele nehmen sich extra deswegen frei", sagte Wendelsteinbahn-Betriebsleiter Florian Vogt am Freitag.
Der Namenstag war in katholischen Gegenden früher mindestens so wichtig wie der Geburtstag - heute wissen viele nicht einmal, wann sie Namenstag haben. Der Josefi-Tag am 19. März fällt in die Fastenzeit, damit aber auch in die Starkbiersaison. Er wird folglich eher mit dem starken Gerstensaft als mit dem Heiligen Josef in Verbindung gebracht; der religiöse Bezug ist in den Hintergrund getreten.
Dennoch bleibt der Namenstag des Heiligen Josef ein wichtiger kirchlicher Feiertag. Der Festtag für den Bräutigam der Gottesmutter Maria ist seit 1729 für die ganze katholische Kirche vorgeschrieben. Papst Pius IX. ernannte Josef 1870 zum Patron der Kirche. Bis 1968 war der Josefi-Tag in Bayern sogar gesetzlicher Feiertag.
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