Der Tod der Pandabären:
Neuigkeiten zum Tod der Pandabären. Die Kripo hat ihre Ermittlungen beendet und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen.
NÜRNBERG Es waren doch die Hirsche! Wie in einem Mordfall hat die Nürnberger Kriminalpolizei in den vergangenen Wochen im Nürnberger Tiergarten ermittelt. Es galt, den grausamen Tod der beiden Kleinen Pandabären aufzuklären. Die waren am 18. Februar mit aufgeschlitzten Bäuchen im Gehege gefunden worden.
Was selbst der Zoo nicht für möglich gehalten hätte, hat sich jetzt bewahrheitet: Es waren die Muntjaks, die kleinen Hirsche, die mit den Pandas im selben Gehege leben.
Rache als Motiv?
Seit zehn Jahren teilen sich die grundverschiedenen Spezies friedlich das Gehege. Auch in anderen deutschen Zoos setzt man auf diese „Vergesellschaftung“. Warum die Muntjaks aber töteten, wird ein Rätsel bleiben. Zwar hatten die Pandas kurz zuvor ein neu geborenes Muntjak gefressen. Doch Rache oder Vorsatz kennen Tiere nicht. Zoo-Chef Dag Encke: „Kurz nach dem Kitz-Tod bewegten sich die Pandas zusammen mit den Muntjaks im Gehege.“
Für Encke war die Muntjak-Version schon immer „unvorstellbar, auch wenn wir uns nach Ausschluss anderer Möglichkeit dachten, dass es so sein musste“. Denn die Erfahrung im Zusammenleben der beiden Arten zeigte über Jahre: Es klappte.
Über das „Wie“ rätselt Encke noch. „Vielleicht die scharfen Krallen? Oder ein Bock hat mit einem rechts-links-Hieb die Pandas an den Bäuchen getroffen.“ Er weiß selbst, dass das wie aus einem schlechten Action-Film klingt.
Vieles noch ungeklärt
Der Fall warf viele Fragen auf: Die Bäuche der Pandas waren durch einen spitzen, scharfen Gegenstand – aber kein Messer – aufgeschlitzt worden. In der Unterhaut waren keine Blutungen zu finden, es gab keine Knochenbrüche, keine zusätzlichen Verletzungen an der Haut. Es gab auch keinen Hinweis auf einen Kampf mit anderen Tieren. So wäre es ebenfalls möglich gewesen, dass ein Tierhasser die Pandas getötet hat.
Doch Panda-Bären würden sich wehren – außer, sie sind betäubt. Doch wurden in den Kadavern weder Beruhigungs- noch Narkosemittel gefunden. Auch Spurensicherung und DNA-Analysen ließen keinen Schluss auf einen Menschen als Täter zu.
Warum aber gleich beide Pandas in einer Nacht – und das mit identischen Verletzungen? Das wird wohl ein Geheimnis bleiben. Konsequenz: Pandas und Hirsche bleiben getrennt, bis Fachleute den Vorfall besprochen haben. sw
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