Der Streit ums Nummernschild

Regionale Kfz-Schilder sollen wiederkommen und laut Verkehrsministerium die regionale Identität stärken. Landkreise und Polizei warnen vor Chaos.
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Regionale Kfz-Schilder sollen wiederkommen und laut Verkehrsministerium die regionale Identität stärken. Landkreise und Polizei warnen vor Chaos.
dpa Regionale Kfz-Schilder sollen wiederkommen und laut Verkehrsministerium die regionale Identität stärken. Landkreise und Polizei warnen vor Chaos.

Regionale Kfz-Schilder sollen wiederkommen und laut Verkehrsministerium die regionale Identität stärken. Landkreise und Polizei warnen vor Chaos.

MÜNCHEN - BUL, DKB, SOG, WOR – diese längst vergessenen bayerischen Nummernschilder könnten schon bald ihr Comeback auf den Straßen des Freistaats feiern: Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will Städten und Landkreisen zukünftig freiere Hand bei der Wahl des Auto-Kennzeichens lassen. Die Schlagworte: Mehr Vielfalt und stärkere regionale Identifikation. Der Run auf die „neuen alten“ Nummernschilder zeigt, dass das kennzeichenbezogene Heimatgefühl lebt.

In mehreren Bundesländern wünschen sich Kommunen ihre eigenen, alten Kürzel schon seit Längerem zurück. Im Zuge der Gebietsreformen 1972 wurden in Bayern 143 Landkreise zu 41 zusammengeführt. Jetzt sollen die Bürger künftig über neues oder altes Kennzeichen abstimmen können – von Burglengenfeld in der Oberpfalz (früher BUL) über Schongau (früher SOG) und Wolfratshausen (früher WOR) bis hin zum niederbayerischen Eggenfelden (früher EG). Das Letztere hat seine Wahl bereits getroffen. Laut Bürgermeister Werner Schießl besteht bereits Übereinkunft im Stadtrat, das alte Kennzeichen wieder einzuführen:

„Es ist gut für unser Marketing und wir können damit Verbundenheit zur Heimatstadt erzeugen“, sagt Schießl. Vor allem kleinere Gemeinden und Städte wollen mit Hilfe des KFZ-Kennzeichens ein Zeichen setzen und so beispielsweise auch für den Tourismus werben. Doch nicht alle finden den Vorschlag gut. In den Landkreistagen herrscht Skepsis gegenüber den Plänen des Verkehrs- und Innenministeriums. Die beinhalten nämlich auch Anträge auf ganz neue Buchstabenkombinationen. Viele befürchten deshalb ein „Kennzeichen-Wirrwarr“, einen Rückschritt und die gleichen Streitfragen, die vor rund 40 Jahren zu den Gebietsreformen geführt hatten.

Der Bayerische Landkreistag widersprach deshalb den Plänen Ramsauers. Auch die Polizeigewerkschaft befürchtet durch die „Kennzeichenreform“ Probleme bei der Fahndung nach flüchtigen Verdächtigen. Fakt ist: Bis zur möglichen Rückkehr der alten Kürzel werden wohl noch einige Monate vergehen. Zunächst muss der Bundesrat die dafür notwendigen Änderungen in der bestehenden „Fahrzeugzulassungsverordnung“ bestätigen.

 

 

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