Der Schokoladenfabrikant auf beiden Seiten der Mauer

Die Mauer ist wieder da. Oder zumindest ansatzweise...: „Kunst und Kalter Krieg“ im Germanischen Nationalmuseum.
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Die Mauer ist wieder da: Hans Haackes Installation „Weite und Vielfalt der Brigade Ludwig“ in der Schau im „Germanischen“.
Berny Meyer Die Mauer ist wieder da: Hans Haackes Installation „Weite und Vielfalt der Brigade Ludwig“ in der Schau im „Germanischen“.

NÜRNBERG - Die Mauer ist wieder da. Oder zumindest ansatzweise...: „Kunst und Kalter Krieg“ im Germanischen Nationalmuseum.

Am Ende der großen Ausstellungshalle im Germanischen Nationalmuseum taucht sie auf, als steinhartes Symbol fürs titelspendende Motto „Kunst und Kalter Krieg“. Die AZ begleitet die Schau, die gerade durch den Streit um die Beuys-Installation „Ausfegen“ zusätzlich Aufmerksamkeit bekommt, mit einem wöchentlichen Blick auf ein Kunstwerk.

„Weite und Vielfalt der Brigade Ludwig“ nennt Hans Haacke seine 1984 entstandene Installation, die typisch ist für seine politisch durchwirkte Grundhaltung. Mit Ludwig ist der Schokoladenfabrikant und Kunstsammler Peter Ludwig gemeint, der Pop-Art, Gerhard Richter und Penck häufte, bevor er die Länder hinterm Eisernen Vorhang als Einkaufsgebiet entdeckte. Und dort Staatskunst erwarb. Im Gegenzug lieferte der Sozialismus wohl gewinnbringende Geschäfte für den Fabrikanten. Also sieht man auf der West-Seite der Installation ein Hochglanzposter, das für Trumpf-Schokolade wirbt und im Osten den jovialen Mäzen, von Haacke im Stile Willi Sittes gepinselt, umgeben von seiner Frau und einer Arbeiterin – Frauen, die mit Niedriglohn auskommen mussten, gehörten in Ludwigs Fabriken zum Kalkulationsprinzip. daer

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