Der Regen vertreibt die Wasserratten

Heuer plantschen deutlich weniger Gäste in Nürnbergs Freibädern – die Schwimm-Fans dürfen derweil auf eine Verlängerung der Saison hoffen.
NÜRNBERG Laut Deutschem Wetterdienst fiel im Juni 15 Prozent mehr Regen als üblich. Dies bekommen besonders Nürnbergs Freibäder zu spüren. „Unsere Anlagen sind seit 70 Tagen geöffnet, wir konnten aber nur an sechs Tagen gute Besucherzahlen verbuchen“, klagt Bäder-Chef Thomas Friedmann.
Bis Ende Juni 2008 strömten 84525 Schwimmer in Westbad, Stadionbad und Naturgarten-Bad. Zum Vergleich: Dieses Jahr waren es bisher nur etwa halb so viele.
Im Idealfall füllen täglich 8000 Menschen die drei städtischen Freibäder. So wurden am vergangenen Sonntag allein im Westbad 3000 Gäste gezählt. Friedmann hofft dringend auf mehr solcher Tage. Derzeit springen dagegen maximal 400 in die Schwimmer-Becken. „Das sind unsere treuesten Besucher, die gerne an der frischen Luft schwimmen“, erklärt er.
Die Hallenbäder profitieren
Auch Detlev Rohmann vom Bad Bayern 07 meldet einen deutlichen Rückgang: Letztes Jahr um diese Zeit schwammen bereits 32.000 am Pulversee, dieses Jahr waren es nur halb so viele. „Wir haben gut vorgesorgt“, so Rohmann, „und das Wetter wird sich auch wieder ändern. Wenn der September schön wird, lassen wir das Bad ein bis zwei Wochen länger geöffnet.“
Beim Club-Bad am Valznerweiher ist die Situation noch schlimmer: 2008 kamen erst 6000 Gäste. Schon die beiden letzten Jahre waren mit rund 22.000 schlecht besucht. In einem guten Sommer sind es doppelt so viele. Zu schaffen machen Schwimmvereins-Vorstand Claus Swatosch die Heizkosten. Mit 23 Grad sind die Becken „deutlich wärmer beheizt als die anderer Bäder“.
Freuen dürfen sich dagegen die Betreiber der Hallenbäder. Sogar an heißen Tagen werden sie häufiger als sonst aufgesucht.msc