Der neue Wöhrder See: Nürnberger planen mit!

NÜRNBERG Ein Sandstrand wäre schön. Mit einer Beach-Bar. Aber auf keinen Fall nur für die Schickimickis. Dazu ein Wasserspielplatz, eine schicke Promenade, Cafés und Liegewiesen. Außerdem: bessere Rad- und Fußwege sowie Platz für Surfer, Segler und Tretboote. Die stinkenden Algen müssen schnellstens gemäht und beseitigt werden. Dafür soll die Motorsäge im wilden Ufergehölz nicht mehr eingesetzt werden...
Das ist nur ein kleiner Teil dessen, was sich die Nürnberger an Planungen und Aktionen rund um den Wöhrder See wünschen. Das Gewässer soll bis zum Jahr 2014 umgestaltet werden (siehe Kasten). Erste Überlegungen hat Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) – er ist zuständig für die Gewässer im Freistaat – Ende Februar vorgestellt. Doch jetzt dürfen die Nürnberger mitplanen! Auftakt dazu ist eine große öffentliche Planungssitzung am kommenden Freitag um 18.30 Uhr in der Aula der Tusneldaschule (Tusneldastraße 5).
„Die Zeiten, in denen wir davon überzeugt waren, zu wissen, was die Bürger wollen, sind vorbei“, sagt Ulrich Fitzthum, Chef des Wasserwirtschaftsamtes. Heißt: Großprojekte wie der Umbau des Wöhrder Sees mit einem Volumen von rund zehn Millionen Euro werden nicht mehr einfach so – ohne Bürgerbeteiligung – durchgezogen. Nürnbergs Umweltreferent Peter Pluschke (Grüne) koordiniert die Sammlung der Ideen. Dabei geht es um kurzfristig zu realisierende Dinge wie die Algenbeseitigung oder den Baumschnitt genauso wie um tiefgreifende Neuplanungen.
Wird der obere Teil des Gewässers zum Schutzgebiet?
Mit im Boot sind auch die drei Bürgervereine rund um den See. Der aus Jobst-Erlenstegen hat bereits eine Umfrage unter seinen Mitgliedern gemacht. Eindeutiges Resultat, so die Vorsitzende Annette Gröschner: „Die Bürger wollen nicht, dass der See verlandet!“ Mit diesem Vorschlag hatte der Bund Naturschutz für Furore gesorgt. Am Unteren Wöhrder See solle es, so die Umfrage weiter, vor allem Freizeitnutzungen geben. Der obere Teil des Gewässers könne eventuell auch zum Schutzgebiet werden. „Aber darüber sind sich die Befragten nicht einig.“
Ausreichend Stoff also für heiße künftige Diskussionen. „Ich hoffe, dass ganz viele Nürnberger zur Veranstaltung am Freitag kommen“, sagt Referent Pluschke. Diese sei der Einstieg in den Planungsprozess. „Die weiteren Entwicklungsstufen werden natürlich immer wieder öffentlich vorgestellt und abgestimmt.“ Einen genauen Zeitplan hat er noch nicht. Allerdings soll die Ideensammlung bis zum Herbst abgeschlossen sein. Dann startet das aufwändige Genehmigungsverfahren. Damit der neue See bis 2014 fertig sein kann.