Der neue Boakye: Tore sind mir egal

... ich will nur der Mannschaft helfen. Aber an Mainz denkt der Club-Stürmer nicht gerne
NÜRNBERG Fasching ist zwar seit gestern offiziell vorbei. Beim Club scheinen sie vor der wegweisenden Partie morgen gegen den FSV Mainz (18 Uhr) aber den Aschermittwoch um einen Tag verschoben zu haben. Allen voran der aktuelle Alleinunterhalter im Club-Sturm Isaac Boakye. Oder wie ist der Satz zu verstehen, den Isaac nach dem Training auspackte: „Mit sind Tore egal, ich will nur dem Team helfen.“ Bravo, Tusch!
Boakye: "Keine gute Zeit in Mainz"
Denn auf dem Platz zeichnet sich der 27-jährige Ghanaer bislang nicht gerade durch eine mannschaftsdienliche Spielweise aus. Seine fünf Vorlagen zu Toren fallen da schon eher unter die Kategorie Zufall.
Vielleicht auch ein Grund, warum es zwischen Boakye und dem FSV Mainz bei seinem Kurzzeit-Engagement in der Rückrunde der Saison 2007/08 nicht so recht klappte. An seine Mainzer Monate erinnert sich der stille Afrikaner jedenfalls nur ungern. „Das war keine gute Zeit“, sagt er rückblickend. Warum genau, das bleibt sein Geheimnis. Aber schon sein Arbeitsnachweis beim FSV spricht Bände: Ein Tor bei 13 Einsätzen sind für einen 18-fachen Nationalstürmer Ghanas deutlich zu wenig. Zwar sagte Isaac vom ehemaligen FSV-Trainer und heutigen BVB-Coach Jürgen Klopp, „er redet so viel wie noch nie ein Trainer mit mir geredet hat“. Nur irgendwann hatte auch Klopp keine Lust mehr auf Gesprächstherapie und schickte Boakye wieder zurück nach Wolfsburg. Von dort wechselte er vor dieser Saison zum Club.
Der echte Durchbruch beim Club steht noch aus
Statistisch gesehen läuft es in Nürnberg für Boakye deutlich besser. Immerhin sechs Tore hat er bislang vorzuweisen und führt damit zusammen mit Marek Mintal, vermutlich sein Sturmpartner, wenn’s am Freitag gegen die Mainzer geht, die FCN-interne Torschützenliste an. Der große Durchbruch ist ihm jedoch noch nicht gelungen, Nicht ohne Grund sagt Trainer Michael Oenning über den am Freitag Gelb-gesperrten Christian Eigler: „Er ist mein Mann für die wichtigen Tore.“ Boakyes Doppelpack beim 2:6 in Aachen Treffer war nur Ergebniskosmetik, aber auch er traf schon richtig wichtig – beim 1:1 gegen die Löwen und beim 2:1-Sieg gegen Augsburg (jeweils zum 1:0).
Gegen Mainz soll’s wieder klappen. Auch wenn Boakye keine Rachegelüste gegen seinen Ex-Arbeitgeber hegt, denn, „das ist Vergangenheit.“ Krischan Kaufmann