Der Neptunbrunnen bleibt endgültig im Stadtpark!
Wirtschaftsreferent Roland Fleck (CSU) bringt seine Partei mit einem Machtwort auf Linie – Verlegung war auch Thema bei der Rathaus-SPD
NÜRNBERG In der Diskussion um den Umzug des Neptunbrunnens vom Stadtpark auf den Hauptmarkt hat Wirtschaftsreferent Roland Fleck (CSU) ein Machtwort gesprochen – und die Umzugsbefürworter in seiner Partei in die Schranken gewiesen. Der Brunnen bleibt, wo er ist! Vor allem aus der CSU waren die Stimmen gekommen, die sich dafür stark gemacht haben, dass Neptun künftig wieder im Schatten der Frauenkirche sprudelt – so wie von 1902 bis 1934.
Vor allem Architekt und CSU-Stadtrat Joachim Thiel und sein Parteifreund André Freud (CSU-Altstadt) machten Stimmung für den Umzug des Monuments vom Stadtpark in die Gute Stube der Stadt. „Da muss ich als Markt- und Stadtentwicklungsreferent entschieden widersprechen“, so Fleck zur AZ. „Dafür Geld auszugeben, das wir nicht haben , ist nicht vermittelbar.“ Auf 700.000 bis 900.000 Euro werden die Kosten für den Umzug des Beckens und der Figuren auf dem Hauptmarkt geschätzt.
"Der Brunnen passt nicht auf den Hauptmarkt"
Doch selbst wenn ein Mäzen käme wie im Jahr 1902 der jüdische Hopfenhändler Ludwig Gerngros, der den Abguss des Kunstwerks und die Installation des Brunnens bezahlte, spricht sich Fleck dagegen aus. „Der Brunnen passt nicht auf den Hauptmarkt mit dem Schönen Brunnen und der Frauenkirche!“ Zudem werde die Nutzung des Platzes für den Grünen Markt und den Christkindlesmarkt behindert.
Auch CSU-Fraktions-Chef Sebastian Brehm, der das Thema am Montag auf die Tagesordnung der Fraktions-Sitzung nahm, schließt sich diesen Argumenten an. Entscheidend ist für ihn vor allem das fehlende Geld. „Wir können uns keine Dinge leisten, die nicht dringend nötig sind.“ Schon 2008 habe der Stadtrat einen Antrag der „Guten“ zum Umzug abgelehnt. Eine erneute Debatte im Stadtrat sei nicht nötig. Trotzdem findet er die Debatte, die sein Fraktionskollege Thiel angestoßen hat, wichtig: „Wir alle haben viel über die Geschichte des Brunnens gelernt.“
Auch die SPD diskutierte den Brunnen-Umzug
Auch SPD-Fraktions-Chef Christian Vogel diskutierte den Brunnen-Umzug am Montag mit seinen Stadträten. „Das Thema war eigentlich abgeschlossen. Aber ich bin felsenfest überzeugt, dass sich unsere Einstellung nicht ändert, wenn es zu einer erneuten Abstimmung kommen sollte.“ Der Umzug sei zu teuer, der Standort im Stadtpark ideal und die von den Befürwortern ins Feld geführten Zuschüsse gebe es nicht. Zudem werde die SPD nicht ihrem Oberbürgermeister in den Rücken fallen. Der hat sein Machtwort gegen den Umzug längst gesprochen.
Michael Reiner
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