Der Master-Plan hängt an der Wand
Doublegewinner Bamberg startet am Sonntag gegen Ulm als klarer Titelfavorit in die neue Saison – Trainer und Manager dämpfen die Euphorie
BAMBERG Mit weißer Weste gehen die Brose Baskets in die Saison-Premiere gegen Ulm am Sonntag um 17 Uhr. In der Vorbereitung gewannen sie alle neun Begegnungen, darunter auch den Champions-Cup gegen Vizemeister Frankfurt. Der deutsche Meister und Pokalsieger gilt unter den Experten erneut als großer Favorit auf den Titel.
Entsprechend hoch ist auch die Erwartungshaltung der Fans. Diese fast schon erdrückende Euphorie ist Cheftrainer Chris Fleming gar nicht recht: „Natürlich wollen wir wieder Meister werden. Das steht auch in der Kabine an der Wand. Aber ich habe das Gefühl, dass bei uns jeder Spieler eine Zielscheibe auf dem Rücken trägt.“ Auch Manager Wolfgang Heyder warnt vor dem grenzenlosen Optimismus: „Wir haben sicher Selbstbewusstsein und eine noch bessere Mannschaft als vergangene Saison. Doch das passiert alles nicht automatisch. Dafür müssen wir hart arbeiten.“
"In Bamberg ist Erfolg leider das Normale"
Heyder über den Hype in Freak-City: „Leider ist in Bamberg der Erfolg das Normale, nicht das Besondere.“ Gleichwohl befürchtet niemand rund um Bamberg, dass der Doublegewinner unter der Last der riesigen Erwartung zusammenbricht. Fleming ist überzeugt: „Meine Spieler sind erfahren genug, mit dem Druck umzugehen. Das haben sie schon letztes Jahr bewiesen.“
Ganz locker kann vermutlich Top-Scorer Predrag Suput der Partie gegen Ulm entgegensehen. Denn nach seinem Bänderanriss im Test gegen Bayern München soll der Serbe geschont werden. Seine Premiere in einem Punktspiel der Brose Baskets wird höchstwahrscheinlich Michael Crowell feiern. Der amerikanische Flügelspieler mit deutschem Pass, der zuletzt das Trikot der Glasgow Rocks, dem einzigen schottischen Profi-Basketball-Team, trug, erhielt einen Vertrag bis Ende des Jahres. Werner Haala