Der Gute-Laune-Häuptling
Nach dem Befreiungsschlag gegen Kaiserslautern: Kleeblättler huldigen ihrem neuen Trainer Mike Büskens. Der Spaß am Fußball ist zurück – und: „Wir haben uns auch taktisch wahnsinnig verbessert“
FÜRTH Dass sein Kleeblatt eine „Wundertüte“ ist, weiß SpVgg-Boss Helmut Hack nun schon seit Jahren. Mit so einem „Befreiungsschlag“ wie dem souverän eingefahrenen 3:0 gegen Spitzenreiter Kaiserslautern hatte aber selbst Fürths Chef-Optimist nicht gerechnet. Immerhin hatte sich das Gesicht der Mannschaft im Vergleich zur Vorrunde, als Fürth mit 33 Gegentoren zur Schießbude der Liga mutiert war und gleich fünf Heimspiele in Folge verloren hatte, nicht verändert.
Biliskov: "Wir haben die Vergangenheit hinter uns gelassen"
Kein Wunder, dass sich nach dem Spiel alle im Ronhof einig waren, wem man den überraschenden Aufschwung zu verdanken habe: Trainer Mike Büskens. „Wir haben wieder Spaß am Fußball. Jeder Coach bringt etwas neues“, schwärmte Kapitän Marino Biliskov von seinem neuen Übungsleiter. Ebenso wie Doppeltorschütze Bernd Nehrig: „Er bringt viel Spaß ins Training rein, nimmt die Spieler schon mal hoch, wenn ihnen Stockfehler unterlaufen oder wenn sie am Tor vorbeischießen. Es ist einfach wieder die Lockerheit da.“
Allerdings: Büskens Arbeit nur auf die einer hochbezahlten Stimmungskanone zu beschränken, wäre zu einfach. Sportlich wie mental scheint der Ex-Schalker die richtigen Hebel bei der zuvor so dilettierenden Mannschaft angesetzt zu haben. „Wir haben uns auch taktisch wahnsinnig verbessert“, sagte „Bili" und versicherte: „Wir haben viel geredet, die Vergangenheit hinter uns gelassen. Kämpferisch und leidenschaftlich für den Verein zu spielen, das hat der Trainer aus Schalke mitgebracht.“
Nehrig: "Geschlossenheit hat uns vor Weihnachten gefehlt"
Also genau das, was sein Vorgänger Benno Möhlmann zum Schluss nicht mehr vermitteln konnte. „Jeder ist jetzt wieder froh, auf dem Platz zu stehen und mit dem anderen zu spielen. Das schweißt die Truppe zusammen. Das hat uns vor Weihnachten gefehlt. Die Geschlossenheit und das Miteinander waren nicht mehr gegeben“, wagte Nehrig eine Art Generalabrechnung mit seinem Ex-Trainer.
Für Präsident Hack längst alles alter Kaffee. Für ihn zählt nur die Gegenwart – und die heißt Büskens. „Die Spieler spüren sein Feuer. Er ist authentisch, wie er den Fußball lebt. Er ist der Häuptling.“ Dem seine SpVgg-Indianer bedingungslos folgen werden?
Wie „robust die Mannschaft bei Rückschlägen“ reagiere, müsse sich erst noch beweisen. Trotzdem ist sich Hack sicher: „Nach Wochen der Rückschläge war schon ein Neuanfang zu spüren.“ kk, mh
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