Der große Streik: Bahnen und Busse stehen am Wochenende

300.000 Fahrgäste am Tag vom Arbeitskampf betroffen. VAG plant schon Ersatzverkehr.
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VAG-Mitarbeiter beim Warnstreik im Straßenbahn-Depot.
10nach8 2 VAG-Mitarbeiter beim Warnstreik im Straßenbahn-Depot.
VAG-Chef Herbert Dombrowsky.
Berny Meyer 2 VAG-Chef Herbert Dombrowsky.

300.000 Fahrgäste am Tag vom Arbeitskampf betroffen. VAG plant schon Ersatzverkehr.

NÜRNBERG Kümmern Sie sich schon mal um Fahrgemeinschaften, machen Sie Ihr Fahrrad frühlingsfit, prüfen Sie den Fahrplan, ob Sie vielleicht auch mit der Bahn fahren können: Denn ab dem Wochenende bleiben Busse, Straßen- und U-Bahnen im Depot. Es wird gestreikt! Bei der Urabstimmung sprachen sich 97,5 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für Arbeitsniederlegungen aus. 91 Prozent haben sich beteiligt. Damit steht Bayern vor dem ersten unbefristeten Streik im öffentlichen Nahverkehr seit 1992. Doch wie schlimm wird’s wirklich?

„Wir sind erfreut über die hohe Zustimmung. Damit stehen die Zeichen endgültig auf Streik“, sagt Jürgen Göppner, Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft Ver.di. „Die Kollegen wollen endlich mehr Geld. Seit Jahren sind sie von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgekoppelt.“

Gestärkt vom eindrucksvollen Urabstimmungs-Votum geht die Gewerkschaft mit breitem Kreuz in den Arbeitskampf. In den nächsten Tagen wird die Tarifkommission die Strategie für den Streik festlegen. „Das kann in allen 17 beteiligten kommunalen Verkehrsunternehmen in Bayern sein. Es sind aber auch regionale Schwerpunkte möglich“, sagt Göppner. „Der Streik soll den Arbeitgebern weh tun!“

Was allerdings zur Folge hat, dass zunächst einmal vor allem die Fahrgäste darunter leiden müssen. Im Großraum werden wohl die Verkehrsunternehmen in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach gemeinsam bestreikt. Dann geht in der Region gar nichts mehr. Das heißt, dass an einem normalen Werktag im Großraum mehr als 300.000 Menschen betroffen sind.

„Das geht im öffentlichen Nahverkehr nun mal nicht anders“, sagt der Gewerkschafter. Bis zum ersten Streiktag will Ver.di deshalb bei den Fahrgästen um Verständnis werben. „Es liegt nicht an uns, wie lange gestreikt wird.“ Jetzt sei es an den Arbeitgebern, ein neues Angebot vorzulegen.

Bei der VAG laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. „Ich hoffe, dass der Ausstand nicht so lange wie 1992 dauert. Damals stand für zehn Tage alles still“, so VAG-Chef Herbert Dombrowsky. Weil sich die Gewerkschaft nicht in ihre Karten schauen lässt, „stellen wir uns auf alle Eventualitäten ein“. So soll auf alle Fälle wieder ein Not-Netz auf den NightLiner-Linien aufrecht erhalten werden. Das habe sich bei den beiden 24-stündigen Warnstreiks im Vorfeld bereits bewährt.

Auf alle Fälle werde es einen Ansturm auf Räder geben, so Dombrowsky. „Beim Streik 1992 wurde meiner Frau das Fahrrad geklaut!“ M. Reiner

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