Der erste Flieger der Welt - war wohl ein Franke!

Den ersten Motorflug der Welt unternahmen nicht die Gebrüder Wright, sagt ein Forscher - sondern Gustav Weißkopf Jahre aus Mittelfranken.
Thomas Gautier |
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Pionier: Gustav Weißkopf aus dem mittelfränkischen Leutershausen vor seinem Motorflugzeug im Jahr 1901.
dpa Pionier: Gustav Weißkopf aus dem mittelfränkischen Leutershausen vor seinem Motorflugzeug im Jahr 1901.

Leutershausen - Er war einer der wichtigsten Luftfahrtpioniere seiner Zeit – die Anerkennung als erster Motorflieger der Welt aber verweigern renommierte Luftfahrthistoriker dem Franken Gustav Weißkopf (1874-1927) bis heute.

Die halten weiterhin die US-amerikanischen Gebrüder Wilbur und Orville Wright für die Begründer der motorisierten Luftfahrt. Doch eine Genugtuung bleibt den Anhängern von Weißkopf, der am Mittwoch vor 140 Jahren geboren wurde: Noch nie sind so viele Hinweise für Weißkopfs Pioniertat aufgetaucht wie im Jahr 2013.

Dafür hat John Brown gesorgt. Für den in Australien geborenen und heute in Braunschweig lebenden Luftfahrthistoriker ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wrights vom Sockel gestoßen werden - und der im fränkischen Leutershausen geborene Gustav Weißkopf auf den Sockel gestellt wird.

Brown, der im Hauptberuf Flugzeugkonstrukteur ist, liefert sich seit März 2013 einen erbitterten Streit mit Historiker-Kollegen; seine Waffen sind Dokumente, Zeitzeugenberichte und Fotos. So hat er in 15-monatigen Internet- und Archiv-Recherchen 136 historische Zeitungsartikel gefunden, die über Gustav Weißkopfs Erstflug berichten.

Demnach war ihm am 14. August 1901 – also gut zwei Jahre vor dem motorisierten Erstflug der Gebrüder Wright – ein wenige hundert Meter langer Flug am Strand von Bridgeport im US-Staat Connecticut geglückt.

Für diesen Erfolg von Weißkopf, der sich in den USA „Whitehead“ nannte, trieb Brown 17 Augenzeugenberichte auf. „Die Beweislage ist damit bei Gustav Weißkopfs Erstflug um Klassen besser als bei den Gebrüdern Wright“, so Brown. Das Thema sorgt auch in den USA für Ärger. Der US-Staat Connecticut erklärte im Frühsommer 2013 den 14. August – den Tag von Weißkopfs angeblicher Pioniertat – zum alljährlichen Gedenktag. Dies führte umgehend zum Schulterschluss der US-Staaten Ohio und North Carolina. Vertreter beider Bundesstaaten protestierten gegen die offizielle Anerkennung.

Im März stufte das britische Nachschlagewerk „Jane's All the World's Aircraft“ Browns Erkenntnisse als überzeugend ein und führt künftig Gustav Weißkopf als den ersten Motorflieger der Welt. Dieser Einschätzung folgte im Herbst auch das Joanneum in Graz, eine Fachhochschule für Luftfahrt. Doch die Gemeinschaft der Luftfahrthistoriker ist weiterhin gespalten.

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