Der Erfolg macht’s Bader & Co. leichter

Endlich wieder mal eine Jahreshaupt- versammlung ohne sportlichen Ballast. Schmauß geht und warnt
von  Abendzeitung
Hauptamtliche Doppelspitze: Martin Bader (r.), Ralf Woy.
Hauptamtliche Doppelspitze: Martin Bader (r.), Ralf Woy. © bayernpress

Endlich wieder mal eine Jahreshaupt- versammlung ohne sportlichen Ballast. Schmauß geht und warnt

NÜRNBERG Im letzten Oktober ein beschämendes 0:4 in Leverkusen, in den Jahren davor: ein mageres Zweitliga-1:1 in Ahlen, 0:3 bei den Bayern, nur 1:1 daheim gegen Bielefeld, schlimmer noch das 2:3 – wieder gegen die Arminia – im eigenen Haus, 2:2 in Dortmund, 1:1 bei Zweitliga-Rivale Unterhaching, 1:2 bei der Hertha aus Berlin und ein 0:2 gegen Lautern 2001 – „ich kann mich nicht daran erinnert“, sagt Club-Manager Martin Bader, „wann wir das letzte Mal in eine Jahreshauptversammlung gegangen sind, ohne dass es sportlich geeitert hätte.“

Minus angeblich "rund zweistellig"

Heute Abend, ab 18.30 Uhr in der Großen Meistersingerhalle, ist das endlich wieder einmal nicht der Fall. Nach dem tollen 2:1–Sieg über Schalke, einer stabilen, wenn auch zu diesem Zeitpunkt der Saison logischerweise nicht zum Zurücklehnen einladenden Tabellensituation, hofft Bader: „Vielleicht ist es für uns jetzt etwas einfacher und glaubwürdiger den Mitgliedern zu erklären, was und warum wir es gemacht haben.“

Beispielsweise, warum Dennis Diekmeier für 2,5 Millionen Euro Ablöse zum HSV gehen durfte, Ilkay Gündogan trotz eines angeblichen Sieben-Millionen-Gebots aus Hoffenheim unverzichtbar für Trainer Dieter Hecking ist.

Fakt ist, dass der Club, im Vorjahr mit 5,8 Millionen Euro in der Kreide, seine zum 30. Juni diesen Jahres gestiegenen Schulden – von „rund zweistellig“ ist die Rede – mit einem Gündogan-Transfer auf einen Schlag fast komplett los geworden wäre. Die Alarmglocken müssen allerdings nicht schrillen. Schließlich ist der Verein noch so flüssig, Banker sprechen von Liquidität, um seinen Zahlungsverpflichtungen – hoffentlich auch rechtzeitig – nachzukommen.

"Im Erfolgsfall ganz besonders aufpassen"

Mehr Spannung verspricht da heute Abend schon die Wahl der drei neuen Aufsichtsräte (AZ berichtete ausführlich). Dabei verzichtet neben Präsident Franz Schäfer (siehe Seite 12) auch Vize Lothar Schmauß auf eine Fortsetzung als FCN-Funktionär. Der 67-jährige Rechtsanwalt aus Lauf, seit 1996 im Finanz- und Verwaltungsrat, ab 2002 im Aufsichtsrat und „Club-Fan seit ich laufen kann“, rät seinen Nachfolgern: „Immer auf eine gesunde wirtschaftliche Grundlage achten.“ Warnung inklusive: „Und im Erfolgsfall ganz besonders aufpassen. Denn dann werden die Trainer noch mächtiger.“ Wie Hans Meyer nach dem Pokalsieg 2007... Markus Löser

Mehr über den Club, Präsident Schäfers Abschiedsversprechen und wie sich Juri Judt seinen Stammplatz erkämpfte, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Mittwoch, 6. Oktober.

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